Beiträge von Villa1895

    @ Loggia,

    auch ich grüße dich freundlich. Heute hatte mir Fachwerkliebhaber mitgeteilt, ich solle mich doch hier mal blicken lassen und so mir was Passendes einfällt, auch was dazu schreiben.

    Als Kind war nicht weit weg von unserem Häusle eine Gerberei und ich muss gestehen, dass wenn ich dort mal vorbei ging, der Gestank kaum auszuhalten war. Es waren mitunter auch außen vor dem Haus Felle aufgehängt, an denen noch Fleischreste hingen. Und das im Sommer, es war entsetzlich. Die Häuser der Gerber hatten oft im Speicher oder Dachboden, wo die Felle zum Trocknen aufgehängt waren, oft Lamellen (ähnlich wie die Schallöffnungen von Kirchtürmen). Dadurch konnte die Luft oder der Wind durchziehen und die Trocknung ging dadurch schneller vonstatten.

    Looiersstraat/Gerberstraße:

    Das Wort niederländische Wort Looier entspricht wohl den deutschen Wort Löher, das waren die Gerber, die die Gerberlohe herstellten. Der Familienname Löhr geht darauf zurück. Zur Gerberlohe dienten die Rinden von Eichen, die in Becken (ob nur mit Wasser oder auch anderen Zusätzen versehen weiß ich nicht) angesetzt waren. In dieser Lohe wurden dann die Häute zu Leder gefärbt. Die Gerber waren immer dort, wo es reichlich Wasser gab, weil sie dieses benötigten. Die Gerberlohe stank übrigens schrecklich, weshalb auch die Gerber mit ihrem Gewerbe in aller Regel an Stadtrand angesiedelt waren.

    Hier Beispiele des Schweizerhausstils:

    Eine Villa im Schweizerhausstil in Bad Harzburg, aufgenommen an Pfingsten 1899 aus dem Fenster des Hotels mit "Blick nach dem Burgberg":


    Villa Vitarius in Lauda im Taubertal Aufnahme um 1900, Postkarte aber sehr viel später erst gelaufen:


    Quellen der nachfolgenden Beispiele

    Wikipedia:

    Schweizerhaus in Klein Glienicke


    buergerverein-wiehre:

    Freiburg i. Br. OT Wiehre


    merian.de
    Villa an der Starndpromenade von Binz auf Rügen

    Liebe Fabsina,

    es handelt sich um den sog. "Schweizerhaus Stil". Er zeichnet sich im Stil alpenländischer Bauernhäuser durch ein flachgeneigtes Dach, Balkone und andere Austritte mit schön ausgesägten Brüstungsbrettern, reichen Sägearbeiten und Brettschnitzereien im Giebel- und Dachbereich aus. Der Giebel ist meistens ein vorgesetzter Schwebegiebel. Die Dächer sind in aller Regel weit vorkragend. Oftmals sind diese Gebäude als Fachwerkhäuser mit Sichtfachwerk erstellt worden. Der Schweizerhaus Stil verbreitete sich etwa ab der Mitte des 19. Jh. in Deutschland, Österreich-Ungarn (dort nennt man den Stil Heimatstil), in Skandinavien und schließlich auch in der Schweiz. Dieser Baustil wurde bis ins 20. Jh. praktiziert, man kann sagen etwa bis zum I. Weltkrieg. In ab ca. 1900 errichte Häuser dieses Stils fanden mehr und mehr Elemente des Jugendstils Eingang. Die Villen im Schweizerhausstil waren sehr beliebt, nicht nur an Badeorten, sondern sie wurden, wie Fabsina zurecht bemerkt, überall in Deutschland und in den den oben genannten Ländern errichtet. Einerseits strahlten diese Gebäude eine gewisse ländliche und behäbige Anmut aus, gegenüber jenen Prachtvillen, welche ganz in Steinbauweise erstellt wurden. Andererseits waren die Baukosten ungleich günstiger als bei reinen Steinbauten, das Fachwerkgerüst war sehr schnell aufgestellt und die Ausmauerung kam wesentlich billiger als wenn man Villen mit dicken, massiven Steinmauern errichtet häte. Es war also auch die Bauzeit der Häuser im Schweizerhausstil sehr viel geringer. Wie ich gelesen habe, wurden solche Häuser oft in einem Zeitaum von zwei bis drei Monaten erbaut, wobei es freilich auch sehr von der Größe des Gebäudes abhing.

    Hallo Fachwerkliebhaber,

    einen fernen Nachklang der Sage des sagenhaften Drachens "Graoully" oder zu deutsch: Grauli findet sich in der Hohkönigsburg i. E. Dort hängt im Vorzimmer zum Audienzzimmer des Kaisers ein Drache namens Grauli von der Decke. Selbstverständlich ist er grau gefasst. Nur die Augen sind aus Glas und leuchten entweder rot, dann musste der Besucher warten. Sobald aber die Augen grün leuchteten, durfte der Besucher das Audienzzimmer betreten. Letztlich wie bei den heutigen Verkehrsampeln auf den Straßen.

    Lieber Niederländer,

    tatsächlich wurde Kaiser Karl der Große kanonisiert, also heilig gesprochen und damit zur Ehre der Altäre erhoben. Die Kanonisation Karls fand am 29. Dezember 1165 in Aachener Dom durch den Erzbischof von Köln, Rainald von Dassel statt.

    Im Buch "Das Deutsche Dorf", erschienen 1914 ist ein Foto von "Heilgersdorf bei Seßlach in Oberfranken" enthalten. Heute ist Heilgersdorf nach Seßlach eingemeindet, es liegt im Landkreis Coburg und zwar 15 km westlich dieser Stadt. Das alte Foto zeigt uns Fachwerkhäuser und die das Ortsbild beherrschende, auf einer Anhöhe stehende ev.-luth. Kirche. Diese ist ein im ländlichen Barockstil gestalteter Saalbau (1753-1758) aus Sandstein. Ferner gibt es im Dorf noch das barocke Schloss Heilgersdorf, eine 2-geschossige Dreiflügelanlage mit Mansarddach. Hier das o. g. alte Foto:

    Zu den wunderschönen Bildern, welche unser Fachwerkliebhaber zu Ediger-Eller eingestellt hat, möchte ich noch ein altes Foto aus dem Buch "Das Deutsche Dorf", erschienen 1914 hinzufügen. Es ist bezeichnet mit Ediger bei Cochem an der Mosel:

    Im 1914 erschienen Buch "Das Deutsche Dorf" ist eine Aufnahme von "Niederndorf bei Greiz" enthalten. Heute ist Niederndorf ein Ortsteil von Kraftsdorf. Es liegt in Ostthüringen im Landkreis Greiz zwischen Harpersdorf und Töppeln westlich von Gera im Erlbachtal. Hier das alte Foto:


    Im Buch "Das Deutsche Dorf", erschienen 1914, ist ein Bild von Schriesheim enthalten. Der Ort Schriesheim liegt 8 km nördlich von Heidelberg Richtung Weinheim inmitten von Weinbergen, an der sonnigen Bergstraße am westlichen Ausgang des Schriesheimer Tales aus dem Odenwald. Über Schriesheim erhebt sich weithin sichtbar die Ruine der Strahlenburg:


    Folgendes Bild aus dem Buch "Das Deutsche Dorf", erschienen 1914 ist bezeichnet "Die Komburg in Schwaben". Heute nennt man die einstige Klosterburg allgemein "Großcomburg". Sie liegt zwar im Regierungsbezirk Stuttgart, jedoch genau genommen nicht in Schwaben, da das Hohenloher Land fränkisch besiedelt ist. Überdies gehörte die Großcomburg bis zur Säkularisationn zum Bistum Würzburg. Hier nun das Foto:


    Im 1914 erschienen Buch "Das Deutsche Dorf" ist eine Fotoaufnahme von "Thieschitz bei Gera" enthalten. Heute bildet lt. Wikipedia Thieschitz zusammen mit Milbitz und Rubitz den 5,3 ha großen Ortsteil Milbitz/Thieschitz/Rubitz der Stadt Gera in Ostthüringen mit 656 Einwohnern. Hier nun das historische Foto:

    Im 1914 erschienen Buch "Das Deutsche Dorf" ist ein Foto mit dem Titel Walldorf bei Meiningen, Kirchenfestung enthalten. Es handelt sich mithin um eine Wehrkirche. Walldorf ist heute eine Gemeinde im Landkreis Schmalkalden-Meiningen im fränkisch geprägten Süden von Thüringen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Wasungen-Amt Sand an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Wasungen hat. Hier nun das alte Foto: