Als nächstes machen wir einen kurzen Schlenker in den Hafen von Memel, wo sich einige Speichergebäude aus dem 19. Jh. erhalten haben. In den letzten Jahren entwickelte es sich zu einem von Touristen stark frequentierten Ort mit vielen Hotels und Restaurants, da sich hier das Kreuzfahrtterminal befindet. In der Nähe liegt auch die alte Burg, die Stück für Stück ausgegraben und restauriert bzw. teilrekonstruiert wird. Neben dem Fürstenschlosses in Vilnius ist dies das größte Rekonstruktionsprojekt in Litauen.
Blick von der Karlsbrücke auf die Dange, kurz vor ihrer Mündung ins Haff.
Vorkriegsansicht, abfotografiert von einer Infotafel; auffällig ist die moderne Rekonstruktion des im Krieg zerstörten Fachwerkspeichers (heute Old Mill Hotel)
Zunächst aber zu den erhaltenen Speichergebäuden. Bei diesem hier aus dem 19. Jh. sind bei genauerem Hinsehen sogar noch deutsche Reklame zu erkennen.
Ernst Markert / Getreide, Saaten / Mehl, Futtermittel
Raiffeisen
Wir gehen einmal um das Gebäude herum, zur der Dange zugewandten Seite
Direkt nebenan steht ein zum Hotel umgenutzter Speicher. Die Sanierung ist vielleicht nicht hundertprozentig gelungen, allerdings wäre selbst in Deutschland ein Erhalt beileibe keine Selbstverständlichkeit. Es bleibt zu hoffen, dass bei einer eventuellen Sanierung des linken Speichers die deutschsprachigen Reklamen erhalten bleiben.
Die Kettenbrücke im Hintergrund ist wohl aus der Vorkriegszeit (Bild).
Weiter an der Old Mill vorbei. Auch diese moderne Interpretation ist bei weitem nicht die Optimallösung (das wäre eine 1:1 Reko gewesen), allerdings muss man dem Erbauer zugestehen, dass die Neuschöpfung sowohl Kubatur als auch Fachwerkstreben aufnimmt und somit die Erinnerung an den zerstörten Speicher aufrechterhält. Gerade von Weitem fällt die aus Glas bestehende Fassade kaum auf, außer natürlich man wird durch gespiegelte Sonnenstrahlen geblendet..
Zum Abschluss noch ein Panorama