Nimwegen (Gelderland, Galerie)

  • Doch verwunderlich, dass ich hier bisher noch gar keine Bilder von Nimwegen (Nijmegen) eingestellt habe! Die Stadt ist für mich ja sogar ganz einfach mit dem Fahrrad erreichbar (oder mit dem Zug)...

    Nimwegen ist eine der ältesten Städten der Niederlande. Viele sagen, es sei sogar die Älteste, aber damit bin ich ja nicht ganz einverstanden, da die Römerstadt Ulpia Noviomagus Batavorum (in der Tat die älteste Römerstadt auf niederländischem Boden) nicht anstelle der heutigen Altstadt lag, sondern etwas nordwestlicher - die heutige Altstadt entstand erst im Frühmittelalter.

    Auf jeden Fall besaß Nimwegen bis vor 220 Jahren eines der beeindruckensten Stadtbilder Nordwesteuropas. Leider ist davon seitdem viel zu viel verloren gegangen; dies durch Abrisse, einen Bombenangriff und schließlich noch mehr Abrisse. Es hat sogar so viele Verluste gegeben, dass von diesem einst großartigen Stadtbild heute nur noch einige rudimentär erhaltene Reste übrig sind. Davon sind aber einige immer noch besonders schön und beeindruckend (ähnlich wie in Braunschweig oder Bremen). Also, irgendwie komme ich mit dieser Stadt immer noch nicht klar...

    Fangen wir an mit dem Marktplatz, mit im Hintergrund die großartige Westzeile und die Stevenskirche (nur nicht nach hinten schauen bitte!):

    Die ehemalige städtische Waage von 1612-'13, erbaut im Stil des holländischen Manierismus:

    Abschnitt der um 1600 in 13 Giebelhäuser aufgeteilte ehem. Tuchhalle - ganz links der sogenannte "Kerkboog", der architektonisch (von der Vorderseite zumindest) eine eigentlich absurde Kombination aus lütticher und danziger Renaissance darstellt (aber dennoch funktioniert's, was man vom heutigen Modernistenmüll eigentlich nie sagen kann!):

  • Das Erdgeschoß des Kerkboogs ist einen Überrest der letzten Gestalt der Tuchhalle (1542-'45 von Claes die Waele erbaut - habe mal irgendwo gelesen dass die Familie De Waele aus Maastricht stammte, was die Verwendung der äußerst seltenen typisch lütticher Renaissanceformen erklären würde) - der Rest des Vorgiebels wurde 1605 (also gleich nach der Aufteilung) von Hans Vredeman de Vries, der zwischen 1592 und 1595 als Baumeister in Danzig tätig war, erbaut:

    Links sind noch mehr Überreste der Tuchhalle erkennbar (die graue Steine):

    Unter den Kerkboog durch geht es jetzt zum Sint Stevenskerkhof:

    Die Hinterseite des Kerkboogs ist eher holländisch beeinflusst worden - was für ein merkwürdiges Gebäude:

  • Noch mehr Sint Stevenskerkhof:

    Die Bauten links sind historisierende Neubauten der 1970er-Jahre - leider hat man es nur hier so gemacht (es war hier aber auch absolut notwendig):

    Die etwas weniger spektakuläre Nordseite der Stevenskirche:

    Und da taucht auf einmal der Westgiebel der Waage auf:

  • Zwischen ehem. Tuchhalle (links) und Stevenskirche ist der Sint Stevenskerkhof nicht mehr als nur ein Gässchen:

    Doch verwunderlich, dass gerade das besonders großartige Ensemble aus Waage, ehem. Tuchhalle und Lateinische Schule das für Nimwegen so katastrophale Jahr 1944 ohne größere Schäden überstanden hat:

    Jetzt erst noch ein bisschen Wiederholung: