In Giessen wird derzeit die 1930 erbaute Seltersberg-Klinik für rund 13 Mio. € saniert. Ein sehr interessanter, wuchtiger Bau.
Noch verdeckt ein großes Gerüst den Blick auf die sehenswerte Fassade. Und auch im Inneren der Klinik Seltersberg laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren. Zum Schutz vor möglichen Schäden ist das Treppenhaus sogar eingeschalt worden. Das ist nötig, weil der Eingangsbereich der 1930 als »Heilstätte Seltersberg für Tuberkulose der oberen Luftwege« eröffneten Klinik samt Treppenaufgang, -geländer und Brüstungsgitter ein gut erhaltenes Beispiel für die Innenarchitektur der 1920er Jahre ist. Architekt Hans Meyer hat in der Zeit des Historismus der Jahrhundertwende und der 1920er Jahre das Stadtbild Gießens maßgeblich geprägt hat, unter anderem war er am Bau des Stadttheaters, des Volksbads und mehreren Villenbauten beteiligt. Er hat auf der Anhöhe des Seltersberg ein besonderes Kulturdenkmal geschaffen, das nun von der Rhön-Klinikum AG für 13 Millionen Euro saniert und einer neuen Nutzung zugeführt wird.
