Des Reiches Herrlichkeit in der Gartenstadt Vahr
Barbarossa am Kyffhäuser-Denkmal (Foto von Jörg M. Unger)
Ein Abglanz von des ‚Reiches Herrlichkeit’, von der Friedrich Silcher in seinem Gedicht über den ‚alten Barbarossa’ spricht, strahlt sogar in der Gartenstadt Vahr, einem in den 50er und 60er Jahren bebauten Stadtteil Bremens. In der dortigen Barbarossastraße finden sich nämlich in Form von Fassaden-Kacheln an vier – ansonsten belanglosen – mehrgeschossigen Wohnhäusern Abbildungen der wichtigsten, der in der Schatzkammer der Wiener Hofburg verwahrten, Reichskleinodien: Zepter, Krone, Schwert und Reichsapfel.
Warum der Bauträger diesen Extra-Aufwand betrieben hat ist mir nicht bekannt. Möglicherweise war ja auch die Nachbarschaft nicht ganz unerheblich für das Dekor: Die Barbarossastraße führt von der Kurfürstenallee, die ehemalige Hindenburg-Allee (heute Konrad-Adenauer-Allee) kreuzend, in die Ostpreußische Straße (die schon vor dem 2. Weltkrieg diesen Namen führte). Alles Namen also, die mit dem ‚Reich’ in der einen oder anderen Form eng verbunden sind…
Abbildung 01
Luftbild der Barbarossstraße, die quer durch das Foto läuft. Die vier Hochhäuser, an deren straßenseitigen Fassaden jeweils ein Kleinod abgebildet ist, sind in der Bildmitte gut erkennbar.
Abbildungen 02 und 03
Ansicht des Hochhauskomplexes von Nordost
(eigene Fotos vom 10.04.2020)
Abbildung 04
Die rot eingekreisten Kleinodien sind an der Barbarossastraße dargestellt.
Abbildungen 05 und 06
Zepter
(eigene Fotos vom 10.04.2020)
Abbildungen 07 und 08
Krone
(eigene Fotos vom 10.04.2020)
Abbildungen 09 und 10
Zeremonialschwert
(eigene Fotos vom 10.04.2020)
Abbildung 11 und 12
Apfel
(eigene Fotos vom 10.04.2020)
Und anbei noch das Silcher Gedicht...