Usbekistan (Allgemeines)

  • Ein sehr futuristisches Projekt in der usbekischen Hauptstadt Taschkent: Das geplante Zentrum für Literatur und Musik von Zaha Hadid Architects.


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    Der Entwurf zeigt ein Cluster von tragenden Bogenstrukturen, die der passiven Kühlung des Gebäudes dienen sollen. Die hohlen Strukturen sind sie in ihrer Funktionsweise den traditionellen Windtürmen der Region entlehnt. Je nach Wetterbedingungen fangen sie kühle Luft ein und leiten diese ins Gebäude oder wirken bei Windstille wie ein umgekehrter Kamin, der heiße Luft durch eine Öffnung an der Spitze des Bogens abzieht. Die geschwungene Fassade wie auch Innenräume sollen dabei aus lokal produzierten Ziegelsteinen hergestellt werden.


  • Zu den Kosten verrät der Baunetz-Bericht nichts. Usbekistan gehört ja zu den ärmeren Ländern Mittelasiens.

    Jedenfalls aber merkt man den Bildern eine KI-artig wirkende, unwirkliche Belichtung an. So von der goldfarbenen Sonne dürfte das Gebäude nie (oder jedenfalls selten) angestrahlt wirken. Es ist also keine realistische Darstellung.

  • Sieht aus wie Baumpilze, aber wenn das kühlungs/lichttechnisch funktioniert, ist es nicht schlecht. Zaha Hadid und ihre kühnen Solitäre sind ja eine Marke für sich, und gehören halt zu den international gefragten Großarchitekten, wie es um die Aufenthaltsqualität in und um die Bauten bestellt ist, weiß ich nicht; bei dem Bau in Wolfsburg außenrum mE nicht so dollig, weil zu clean-weiß konzipiert und somit nicht alltagsdrecktauglich.

  • Zitat

    https://www.deutsches-architekturforum.de/thread/9687-us…9103#post299103

    ...Uns wurde berichtet, dass in einer Blitzaktion alte, aus Sowjetzeiten stammende Gebäude abgerissen und anschließend die hier gezeigten Gebäude errichtet wurden. Die aktuelle Vorstellung von "Stadt" geht in die Richtung "Licht und Weite"...

    Usbekistan habe ich -wie auch andere asiatische Länder- in Punkto Rekonstruktionen oder Städtebau als schwierig erlebt. Auf meinem Schreibtisch liegt ein Stück einer rekonstruierten Medrese. Frisch rekonstruiert bei unserem ersten Besuch, fiel das Teil beim nächsten Aufenthalt vom Gebäude ab. Gebrannter Lehm hält offensichtlich keine Ewigkeit. Eine Aufarbeitung einer Ziegelfassade mittels Schleifscheibe ist in Mitteleuropa wohl unüblich. Bodenfliesen, wie sie in Gebäuden eingebaut werden, als Straßenbelag einzusetzen sicher auch.

  • Stahlbauer Ich habe mir Deine Bilder von 2011 auf dem Architekturforum angeschaut. Recht eigenartige Bauformen. Die älteren - Moscheen? Festungen? - erinnern an persische Gebäude, die neusten Neubauten (das "Monument" und die "Investorenbauten") eher an die Türkei. Allgemein verwundert mich die fast überall geringe Bauhöhe (oft 1- oder 2stöckig) und die meist unsolide Machart.

  • Am solidesten -im Sinne von dauerhaft- scheinen mir noch die Gebäude aus der Zarenzeit und der Sowjetzeit zu sein. Die kleinen Wohnhäuser hat wohl kein Architekt entworfen. Übertrieben gesagt: Die meisten gestalterischen Ideen sind regelmäßig in das Eingangstor geflossen. Eine ganze Schlosserzunft "gestaltet" Hoftore. Innen wiesen die Wohnhäuser, die wir besucht hatten, große Räume auf, die wiederum nur sparsam möbliert waren. Zum Essen wurde sich auf den Boden gehockt.


    Die Städte ähnelten sich. Der Einfluss der Russen wirkt erkennbar bis heute fort Irgendjemand hat die zentralasiatischen Staaten einmal als Sowjetistan bezeichnet. Almaty in Kasachstan ( https://www.deutsches-architekturforum.de/thread/8062-al…-welt/?pageNo=2) ähnelt Taschkent, Moskau etc. Die offene Verlegung von Gasleitungen, die immer gelb gestrichen (https://maps.app.goo.gl/ueu4TAzJELAban6b6 ) waren, scheint aus sowjetischen Zeiten übernommen zu sein.

  • Das Museum zur Geschichte der Stadt Samarkand ( https://samarkandmuseum.uz/en/muzei-dlya-…ity-of-afrosiab) befindet sich nicht weit entfernt vom Registan.


    Die Hügel (https://maps.app.goo.gl/xNPnrm46Jsswmxwf9 ) sollen die Überreste der -wir würden vermutlich sagen "mittelalterlichen" - Stadt sein. Irgendwann hat ein Herrscher -oder eine Dynastie- Samarkand zur Blüte gebracht. Dann kam ein anderer Krieger und hat alles zerstört. Tatsächlich findet man Keramikscherben im Lehm (https://maps.app.goo.gl/cZFqZs7WDDiSbQjb6 ) der zerfallenen Gebäude.

  • In der Oasenstadt Buchara wird ein historisches Gebäude in ein Museum zum Jadidismus umgewandelt, einer islamischen Reformbewegung des 19. Jahrhunderts.


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    Als Standort dient das ehemalige Wohnhaus von Usmon Khodjaev (1878–1968), führender Kopf der Bewegung und erster Präsident der Volksrepublik Buxoro. Das Gebäude liegt unmittelbar am historischen Platz Lyabi-Hauz, dem sozialen Zentrum der Stadt. Khodjaevs Sohn übergab das Anwesen dem Kulturministerium, um seine Erhaltung und künftige Nutzung als Museum zu sichern.


    Aufbruch in Usbekistan - Lina Ghotmeh plant in Buxoro