München - Die Kirchen (Galerie)

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    In der Asamkirche wandeln wir eigentlich auf dem Grund der Moldau. In der Wand sehen wir die Bögen der Brücke, das Geländer des Umgangs ist schlicht und einfach das Brückengeländer. Die "Felsen" aussen am Portal symbolisieren das Geschiebe das Flusses und die Kraft des Wassers.

    In der Moldau ist der Heilige Johann Nepomuk ertränkt worden. Für die Gläubigen könnte das Bild des Flusses in der Asamkirche im übertragenen Sinn das Treiben in Schuld und Sünde bedeuten, quasi im Dunkel im Strudel gefangen. Eigene Anstrengung in Lebensführung und Gebet, die Beichte und der Blick nach und die Hilfe von oben (ins / durch das göttliche Licht) bringen die Rettung.

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    Es ist eigentlich kurios, daß ich mit allen Altarvarianten meinen Frieden machen könnte. Die Lieb-Version mit der großen Statue des Hl. Nepomuk, die vom Tageslicht beleuchtet quasi auf der Brücke steht, würde natürlich besonders gut zu meiner Deutung passen.

  • Sehr interessant Deine Deutung der Asamkirche... auf die Idee wäre ich nicht gekommen. Von daher würde die Variante mit der Nepomuk-Figur natürlich am besten dazu passen, stimmt - die Figur als Brückenheiliger. Ich persönlich finde diese Variante nicht so schön, da mir die Figur viel zu wuchtig für die kleine Empore erscheint; am besten gefällt mir wahrscheinlich die Variante mit dem Relief von Lorch, glaube ich, obwohl ich auch mit der heutigen leben kann. Ich habe lange gebraucht, bis mir die Asamkirche gefiel, früher fand ich sie einfach nur bedrückend und überladen, heute bin ich hingegen durchaus von ihr fasziniert, auch wenn sie nicht meine Lieblingskirche ist. Sie ist auf jeden Fall ein herausragendes Kunstwerk und vor allem Zeugnis der bayerischen Religiosität, ich kann sie mir nirgendwo anders vorstellen als bei uns in Bayern, auch nicht in Österreich. Nirgendwo sonst gab es diese Explosion von volkstümlicher Fantasie, der trotz allem Funkensprühen, trotz aller kreativen Übertreibung und mitunter Derbheit immer eine einfache und kindliche Seele innewohnt.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Eine Annäherung an die Asamkirche ist dann doch nicht so einfach. Es herrscht eine Art ewige Nacht - natürlich durch die Beleuchtungssituation, aber vor allem wegen des durch Zeit und Umstände verdorbenen Freskos.

    Das Fresko wird man nicht mehr ´zum Leben erwecken können´ , deshalb sollte man mal über eine geschickte und unauffällige künstliche Beleuchtung nachdenken.

  • Allerheiligen-Hofkirche (profaniert)

    Marstallplatz, aber zu Residenzstraße 1 gehörig

    Erbaut 1826-37

    Typus: zweifach überkuppelte Wandpfeilerkirche mit runder Chorapsis und Empore

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    Baugeschichte:

    - 1826 Entwürfe Leo von Klenzes und Grundsteinlegung, erstes Modell mit Angabe der Disposition der Malereien in der Kirche

    - 1827 erste Entwürfe der Malereien von Heinrich von Heß

    - 1828 Beginn der Maurerarbeiten

    - 1829 Modelle Konrad Eberhards für die Skulpturen der Fassade; Verkleidung des Ziegelbaus der Fassade mit Quadersteinen; Beginn der Errichtung der aus statischen Gründen notwendigen Seitenanbauten; Errichtung des Dachstuhls

    - 1830 Beginn der Ausführung der Malereien durch Heinrich von Heß, Johann Schraudolph, Carl Koch, Johann Baptist Müller, Alexander Maximilian Seitz und Joseph Anton Schwarzmann

    - 1833 Vollendung der Ausmalung der östlichen Kuppel

    - 1835 Entwürfe Klenzes zu Altarleuchtern und Ampel

    - 1836 Stuckmarmorarbeiten und gemalte mosaikartige Dekorationsmalerei

    - 1837 Fertigstellung und Weihe

    - 1943 Beschädigung der Fassade, 1944 Zerstörung des Daches, der Gewölbe und weiter Teile des Kircheninneren

    - 1956-58 Abbruch des linken Seitenanbaus zugunsten des sich direkt an die Kirche anlehnenden Staatstheaterneubaus sowie Abbruch von weiteren einsturzgefährdeten Teilen und den Resten des Gewölbes

    - 1964 Entscheidung zum Abbruch der Ruine, welcher aufgrund starker Proteste aber nicht durchgeführt wird

    - 1968 Beschluss des bayerischen Landtags, die Kirchenruine zu erhalten

    - 1970 Beginn der baulichen Sicherungsarbeiten, neue hölzerne Dachkonstruktion von Hans Döllgast

    - 1988-95 Neueinwölbung nach originalen Plänen und Sanierung der Fassade

    - 2001-2003 Umbau des Innenraumes zu einem Veranstaltungssaal


    Nach der Unterbrechung durch die Säkularisation (1803) war die Allerheiligen-Hofkirche der erste Kirchenneubau in Bayern, womit ihr auch in der auf Aussöhnung zwischen Staat und Kirche bedachten Kirchenpolitik Ludwigs des I. eine große Bedeutung zukam. Außerdem gilt sie als erste neobyzantinische Kirche Europas und war zudem die erste historistische Kirche Münchens. Die Idee zu dieser Kirche kam Ludwig I., als er 1817 und 1823 zweimal Weihnachten in Palermo verbrachte und die Christmette in der dortigen Cappella Palatina, der Hofkapelle der Normannenkönige, besuchte. Er beauftragte seinen Architekten Leo von Klenze mit einer Adaptation als neue Hofkirche für seine Residenz in München, die dieser schließlich als Mischung aus mehreren Elementen konzipierte: neben der Cappella Palatina dienten auch der Dom in Palermo, San Marco in Venedig und der Dom von Piacenza als Vorbild. Die Fassade erscheint dreischiffig-basilikal, was aber nicht dem Innenraum entspricht; die seitlichen Flanken der Fassade, von denen nach Abriss nach Kriegsbeschädigung nur noch die rechte existiert, standen vor zwei vom Kirchenraum abgetrennten Nebenräumen, die lediglich praktischen Zwecken dienten. Auf diese Weise konnte die gewünschte romanische Außenerscheinung mit einem für Hofkirchen typischen Emporengeschoß kombiniert werden, ohne den Innenraum einzuengen. Die seitlichen Anbauten machten es zudem möglich, auf äußere Strebekonstruktionen zu verzichten.

    Der Bau der Allerheiligen-Hofkirche ist außerdem im Zusammenhang mit der von Ludwig I. durchgeführten Neugestaltung der gesamten Residenz zu sehen, in deren Zuge nicht nur der Königsbau im Süden und der Festsaalbau im Norden an die älteren Teile der Residenz angebaut wurden, sondern auch der seit dem großen Residenzbrand von 1750 heruntergekommene und bis dato nur provisorisch wiederhergestellte östliche Teil durch den Neubau der Kirche ein neues Gesicht bekommen sollte.

    Das Wichtigste aber war die an die Cappella Palatina angelehnte farbliche Innengestaltung, die von Klenze konzipiert wurde. „Aus erlesenem Marmor bestanden das kostbar gemusterte Pflaster, die Säulen, die helle Chortreppe und die weiße Mensa des Hauptaltars. Die Pfeilerkörper und Wände des Erdgeschosses waren mit gepflegtem Stuccolustro verkleidet, verbunden der tektonischen Substanz, zugleich aber auf Farb- und Lichtwirkungen bezogen. Zum geometrischen Feldersystem florentinischer Inkrustationen kamen „normannisch-byzantinische“ Flecht- und Zangenmotive. Inschriften zeigten selbständige Typen. Im Obergeschoß führte Malerei auf mehr textile Weise die Dekoration fort. Der Gesamtton war von vornehmer Wärme, gedämpft auf Rötlich, Gelbbraun, Mattgrün und Dunkelgrau. Die vergoldeten Kapitelle - das einzige plastische Element - konsonierten mit den Goldgründen der Malereien. Angeregt aus den Eindrücken von Palermo und Venedig sollte die Hofkirche ein Raum monumentaler Sakralmalerei werden - das Gegenstück zur antikischen Glyptothek.“ (Norbert Lieb, 1973)

    Die bildlichen Darstellungen wurden nicht wie von Ludwig ursprünglich gewünscht in Mosaiken, sondern in der von Klenze favorisierten Freskotechnik ausgeführt und hauptsächlich von Heinrich von Heß entworfen, wobei er in die Gestaltung der Gewölbe und der Apsis auch Peter von Cornelius’ nazarenischen Historienstil einfließen ließ. Die Motive vereinten biblische Szenen mit Heiligen- und Sakramentdarstellungen sowie der Darstellung der Trinität in der Apsis. Es war das erste Mal seit der Barockzeit, dass eine solche polychrome sakrale Monumentalmalerei wiederaufgegriffen wurde: “Bahnbrechend nach jahrzehntelangem nachbarockem Purismus in der Kirchenausstattung war die den Gesamtraum umfassende intensive, stimmungsvoll wirkende, als religiös empfundene Polychromie, die von den Initiatoren beabsichtigte Wiederbelebung der sakralen Monumentalmalerei sowie das Wiederauftreten einer vielschichtig differenzierten Ikonographie, die den ganzen Raum beziehungsreich interpretierte.” (Bayer. Denkmaltopographie)

    Zusammenfassend schreibt Norbert Lieb über die Allerheiligen-Hofkirche: „Der Bau, der praktisch als unnötig erscheinen konnte, vollzog ein geistiges Konzept: die Wiedergewinnung des sakralen Bildraums in einer wesentlich katholischen Art. Was im Zusammenwirken von Bauherr, Architekt und Maler entstand, war keine historische Kopie, sondern „ein geniales Werk poetischer Nachschöpfung“ (Arthur Weese, 1906) - und mehr als das. Die Kirche war eine Hofkirche. Ihr Titel hatte etwas Hofstaatlich-Sakrales, wie es bildlich in der zweiten Kuppel und in der Hauptapsis interpretiert wurde. Ein traditionell hofkirchliches Element waren die Emporen. Als ein hofkirchliches Charakteristikum darf man auch die erhabene Vertikalspannung ansehen (in München vorgeprägt in St. Michael und der Theatinerkirche). Königlich wirkten Säulen und Pfeiler, Kuppeln und Apsis. Die Kirche hatte im Unterteil „basilikale“ Struktur, das ganze Innere konnte wie ein „Hof“-Raum erscheinen. Die Emporen dienten sowohl als Faktoren struktiver Ordnung wie auch als Aufenthaltsbereich einer hofkirchlichen Rangordnung. In besonderem, zeiteigenen Sinn war dieser Raum die Hofkirche eines verfaßten und kulturgesonnenen Königtums. (…) Zugleich war die Hofkirche öffentlich, von außen her allgemein zugänglich. Bei aller königlichen Zeremoniosität und „Bildung“ hatte der Raum allgemeinmenschliche Werthaltigkeit. Seine Sakralität tauchte in die Tiefen des Mittelalters zurück - und doch war sie innerlich auch jenem des barocken Innenraums gar nicht fern. Der von Kunst getragenen Neubelebung der Sakralräumlichkeit entsprach gleichzeitig die Wiederaufnahme des Gregorianischen Chorals und der vorbarocken Vokalmusik - eine neue Kirchenmusik und Orgelkultur. In der Gesamtgeschichte kirchlicher Raumkunst besaß die Allerheiligen-Hofkirche einen hohen Rang.“

    Heute ist nach den Kriegszerstörungen bis auf winzige, versteckte Reste nichts mehr von der einstigen dekorativen Pracht des Innenraumes erhalten. Auch die äußere Form ist nicht mehr ganz gewahrt: wie bereits erwähnt fehlt der linke Seitenanbau und somit auch die linke Seitenflanke der Fassade. Die Zerstörungen waren dabei insgesamt nicht gravierender als in vielen anderen Bereichen der Residenz, auch wenn weite Teile des Gewölbes eingestürzt und somit fast die gesamte Deckenmalerei verloren war. Im Gegenteil: die Malereien an den Wänden waren größtenteils noch vorhanden und hätten, ebenso wie der noch vorhandene linke Seitenanbau, bei rechtzeitiger Eindachung des Kirchenschiffs gerettet werden können. Stattdessen blieb die Ruine 26 Jahre lang, bis 1970, ungeschützt Regen, Schnee und Eis ausgesetzt, was die Dekoration natürlich fast komplett zerstörte. Wieso entschloss man sich nicht zu einer Rettung und ließ die wiederaufbaufähige Ruine stattdessen verfallen?

    Die Gründe liegen einerseits in einer damals generell verbreiteten Geringschätzung der Architektur des 19. Jhs, weswegen man der Allerheiligen-Hofkirche, wie auch den anderen klassizistischen Trakten der Residenz, keinen großen Wert zumaß; andererseits lag es aber auch an der Person Rudolf Esterers, des Spiritus Rector des Wiederaufbaus der Münchner Residenz, der den ganzen nordöstlichen Teil der Residenz neuen, praktischen Zwecken zuführen wollte, welchen die Allerheiligen-Hofkirche im Wege stand. Diese neuen, als unausweichlich für eine zumindest teilweise zeitgemäße Nutzung der wiederaufzubauenden Residenz angesehenen Funktionen bestanden zunächst in der Unterbringung des neuen Konzertsaals (Herkulessaal) und der Akademie der Wissenschaften in den Trakten am Hofgarten, die zu diesem Zweck nur äußerlich wiederhergestellt, innen aber völlig umgestaltet wurden. Dazu sollte nach Esterers Vorstellungen der nördlich der Allerheiligen-Hofkirche gelegene Apothekenstock das im Krieg ausgelagerte Alte Residenztheater (Cuvilliés-Theater) aufnehmen, welches für den Betrieb natürlich zusätzliche technische Hinterräume benötigte; genauso erforderten das Neue Residenztheater, welches nach Kriegszerstörung der baulichen Hülle des Alten Residenztheaters an dessen Stelle errichtet wurde, sowie die wiederaufzubauende, südlich daneben gelegene Staatsoper ebenfalls größere Technik- und Magazinräume als noch vor dem Krieg. Dieser Raumhunger konnte letztendlich nur auf Kosten der Residenz gehen und im Zentrum des Spannungsfeldes - nämlich genau zwischen Apothekenstock und Neuem Residenztheater - stand die Allerheiligen-Hofkirche, der wie bereits erwähnt sowieso kein hoher kunsthistorischer Wert beigemessen wurde. Selbst als sich herausstellte, dass der zur Verfügung stehende Platz auch bei einem Abriss der Allerheiligen-Hofkirche nicht für die geplanten Erweiterungsbauten ausgereicht hätte und deshalb von 1959 bis 1963 das langgestreckte Magazingebäude der Staatsoper an der Alfons-Goppel-Straße gebaut wurde, bedeutete dies für die Allerheiligen-Hofkirche keine Rettung. Hinter dem langen Gebäuderiegel versteckt, verfiel sie weiter vor sich hin und sollte 1964 abgebrochen werden, doch der zuständige Finanzminister Dr. Pöhner vollzog den Abbruch nicht. Nach weiteren Protesten von Kunstsachverständigen beschloss der Landtag 1968 schließlich die Erhaltung der Kirche und leitete die Sicherung der Ruine ein, die 1970 - nach insgesamt 26 Jahren - nun endlich ein Notdach erhielt. Probleme bereiteten die Fundamente, die aufgrund der Isarregulierung abgesackt waren; bei der Sanierung entstand ein geräumiger Keller, der später für Garderoben, Toiletten und Technikräume genutzt werden konnte. In den 80er Jahren diskutierte man dann über die zukünftige Verwendung der Kirche: angedacht war zunächst interessanterweise eine Mischnutzung aus gelegentlichen Gottesdiensten und der Ausstellung der Paramentensammlung des Residenzmuseums auf den Emporen, was sich allerdings aufgrund unvereinbarer Anforderungen an Raumklima und Licht nicht realisieren ließ. 1986 beschloss der Landtag, die abgegangenen baulichen Bestandteile der Kirche als Ziegelrohbau originalgetreu wieder zu errichten, so dass ab 1988 die Gewölbe mit den zwei Kuppeln rekonstruiert, die Fehlstellen in den Mauern geschlossen und die Fassade restauriert wurde. Der bereits 1956 abgebrochene linke Seitenanbau samt Fassadenteil konnte dabei leider nicht rekonstruiert werden, da an dessen Stelle bereits zuvor ein direkt an die Kirche angelehnter Erweiterungsbau des Residenztheaters errichtet worden war. 2001-03 wurde das Innere der profanierten Kirche schließlich zu einem Veranstaltungssaal umgebaut, bei dem die neu hinzugekommenen Elemente moderner Denkmalpflege gemäß durch Verwendung von Glas und Stahl zwar klar ablesbar von der historischen Substanz abgesetzt wurden, aber insgesamt doch vergleichsweise unauffällig blieben. Nichtsdestotrotz sei angemerkt, dass die Allerheiligen-Hofkirche der einzige historische Bereich des Residenzmuseums ist, bei dessen Wiederherstellung nicht ein stilistisch harmonisches und möglichst originalgetreues Gesamtbild angestrebt, sondern eine eher “geschichtsbewusste” Lösung realisiert wurde. Auch die durch Granateneinschläge vernarbte Fassade der Kirche wurde nur soweit repariert, wie dies für deren Stabilität und Haltbarkeit nötig war. Die Allerheiligen-Hofkirche fällt somit etwas aus dem Rahmen der übrigen Residenz, ist aber dennoch ein architektonisch beeindruckender Raum, der als Veranstaltungssaal für Konzerte und Vorträge inzwischen zu großer Beliebtheit gelangt ist. Eine Rekonstruktion der verlorenen Malereien wäre zwar theoretisch möglich, da die Vorzeichnungen von Heinrich von Heß noch existieren, ist aber auf absehbare Zeit illusorisch, auch wenn ihr Verlust natürlich sehr bedauerlich ist und eine Wiedergewinnung den Raum extrem aufwerten würde.

    Vor allem aber muss man sehr dankbar sein, dass die Allerheiligen-Hofkirche trotz Kriegszerstörung und des bereits beschlossenen Abbruchs überhaupt überlebt hat.

    Und vielleicht, ganz vielleicht ergibt sich sogar in nicht allzu ferner Zukunft die Möglichkeit, den linken Seitenanbau zu rekonstruieren und dadurch die Fassade zu komplettieren…


    Ursprüngliches Aussehen noch mit dem linken Seitenannex (Foto von 1875):

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    (Stadtarchiv München, Creative-Commons-Lizenz Namensnennung - Keine Bearbeitungen 4.0 International)

    Ursprüngliche Gesamtsituation, Blick Richtung Norden zum Apothekentrakt und Festsaalbau (1910):

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    (Stadtarchiv München, Creative-Commons-Lizenz Namensnennung - Keine Bearbeitungen 4.0 International)

    Ähnliche Ansicht: https://www.bildindex.de/document/obj22…medium=fm120354

    Blick Richtung Süden zum Rückgebäude des Nationaltheaters und zum Alten Residenztheater (Cuvilliéstheater), 1924:

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    (Stadtarchiv München, Creative-Commons-Lizenz Namensnennung - Keine Bearbeitungen 4.0 International)

    Ähnliche Blickrichtung: https://www.bildindex.de/document/obj22…medium=fm120355

    Außenansichten nach den Kriegszerstörungen:

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…medium=fm202094

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…medium=fm202093

    - https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=419850

    Heutige Situation, links angeschnitten das Instituto Cervantes (ein sich perfekt einfügender Nachkriegsbau), rechts der Apothekenstock, der das wiederaufgebaute Cuvilliéstheater beherbergt:

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    Ganz links das Kulissenmagazin des Nationaltheaters, dann die Rückgebäude des Nationaltheaters und des Neuen Residenztheaters:

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    Richtung Norden mit dem Eingang zum Kabinettsgarten, dem Apothekenstock und dem Festsaalbau, rechts angeschnitten das Instituto Cervantes:

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    Der reizvolle Kabinettsgarten:

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    Die Nordseite der Allerheiligen-Hofkirche vom Kabinettsgarten aus:

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    Ausblick von der Empore der Kirche Richtung Norden zum Apothekenstock:

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    Die Kuppel im Hintergrund ist die Bayerische Staatskanzlei, das ehemalige Armeemuseum:

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    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

    Einmal editiert, zuletzt von Leonhard (31. Dezember 2023 um 12:49)

  • Nun zu den Innenansichten.

    Vor der Zerstörung:

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    (Franz Xaver Nachtmann, Münchner Stadtmuseum, CC BY-SA 4.0)

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    (Ferdinand Finsterlin, Wikimedia Commons, Public Domain)

    Weitere alte Innenansichten:

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…medium=fm622000

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…dium=mi07396g05

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…dium=mi07396g06

    Nach der Zerstörung:

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…medium=fm202614

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…medium=fm202615

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…medium=fm202074

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…dium=mi02259g08

    Heute:

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    Einer der wenigen Überreste der alten Dekoration:

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    Wirkt alles natürlich sehr nüchtern und nackt, aber wie bereits gesagt, muss man froh sein, dass die Kirche überhaupt noch steht...


    Weitere Fotos der Allerheiligen-Hofkirche hier: https://www.flickr.com/photos/1619455…177720313720249

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Ich war im letzten Jahr in der Kirche und steuere ein - natürlich qualitativ minderwertiges - Handypic bei. Sicherlich wäre eine innere Wiederherstellung wünschenswert gewesen. Aber durch den jetzigen "Rohbau" wirkt das Gebäude viel älter. Man fühlt sich an originale römische Bauten erinnert. Insofern war der Raum dennoch beeindruckend. Und schön ist es, dass das fast schon dem Abbruch anheim gefallene Bauwerk doch noch erhalten wurde.


  • Wäre die Innendekoration noch da, wäre man vermutlich überwältigt - und fände es doch irgendwie scheußlich. Und da war doch noch was mit dem anderen Ludwig....: https://www.neuschwanstein.de/deutsch/schloss/thron.htm

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    Zitat Leonhard: "Diese neuen, als unausweichlich für eine zumindest teilweise zeitgemäße Nutzung der wiederaufzubauenden Residenz angesehenen Funktionen bestanden zunächst in der Unterbringung des neuen Konzertsaals (Herkulessaal) und der Akademie der Wissenschaften in den Trakten am Hofgarten, die zu diesem Zweck nur äußerlich wiederhergestellt, innen aber völlig umgestaltet wurden."

    "Völlig" - vielleicht eher "eingreifend"? Täusche ich mich da, oder ist nicht der Herkulessaal in Lage und Größe (fast?) identisch mit dem ehemaligen Thronsaal!? Auch der Eingangsbereich im Mittelrisalit - ist der nicht halbwegs "wie gehabt"?

    Zitat aus https://perspectivia.net/servlets/MCRFi…ederaufbau.pdf:

    "Tino Walz verließ in seinem Vorschlag zwar nicht radikal die Wege seines Lehrers und langjähri-

    gen Vorgesetzten; auch er wahrte Proportion und Grundstruktur des früheren Thronsaals."

    Es heisst allerdings an anderer Stelle:

    "Zur Erzielung einer angemessenen Raumgröße mussten auch die einstige Trennwand zum

    östlich anschließenden Saal Kaiser Rudolfs von Habsburg – letztlich auch die Reste der

    damit unstimmig gewordenen Stuckdekoration fallen."

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    Wieso immer alle vom "Kabinettsgarten" sprechen und schreiben, habe ich noch nie verstanden. Für mich wäre das ein "Kabinettgarten" - eben ein kleiner, diskreter Gartenraum, ein Rückzugsort ganz wie ein Kabinett.

  • Festsaalbau Plan vor dem Krieg:

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    Heute:

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    Der Herkulessaal ist so groß wie der alte Thronsaal mit dem vorgelagerten Habsburger Saal zusammen, also schon ein Stückerl größer. Der nochmal davorgelagerte Saal, dessen alten Namen ich jetzt nicht mehr weiß (dort wo heute die Treppen zu den Rängen sind) scheint von der Größe her ungefähr so zu sein wie vor dem Krieg, besitzt aber nichts mehr von der alten Ausstattung; die anderen Säle haben deutlich andere Grundrisse und besitzen auch nichts mehr von der alten Ausstattung. Auch der nordöstliche Pavillon, in dem heute die Akademie der Wissenschaften sitzt, hat eine völlig andere Innenaufteilung. Die Festsaaltreppe existiert gar nicht mehr. Das einzige, was etwas Anklang an die alte Ausstattung besitzt, ist der neue Herkulessaal, der ein paar stilistische Anleihen vom alten Thronsaal genommen hat (und den ich durchaus recht attraktiv finde), aber doch deutlich anders aussieht.

    Der Eingangsbereich könnte noch teilweise original sein, aber das weiß ich nicht genau...

    Insgesamt würde ich schon sagen, dass der Festsaalbau überwiegend "entkernt" und neu aufgeteilt und eingerichtet wurde.

    Kabinettsgarten: ich geb Dir recht, mir kommt das "s" auch unelegant vor, allerdings wird er halt immer so genannt.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Der Vergleich mit Neuschwanstein ist sehr interessant, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen... ich glaube aber trotzdem, dass eine innen vollständig wiederhergestellte Allerheiligen-Hofkirche eine absolute Schau und einer der Höhepunkte der Residenz wäre; also schad' is' schon...

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Bevor es hier wieder weitergeht, noch eine Meldung aus aktuellem Anlass im Zusammenhang mit der Hofkapelle der Residenz: dort liegt in diesen Tagen ein Kondolenzbuch zum Tod von Franz Beckenbauer aus, in das man sich eintragen kann. Ich finde die Idee, das Kondolenzbuch in der Hofkapelle auszulegen, natürlich sehr passend für den Kaiser :)

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    Karl Kraus

  • Kommen wir zur letzten vor dem 1. Weltkrieg in der Münchner Altstadt gebauten Kirche.

    St. Willibrord (altkatholisch; ursprünglich anglikanische Kirche St. Georg; neugotisch)

    Blumenstraße 36

    Erbaut 1911-13

    Typus: Einfacher Saalraum mit kreuzgratgewölbtem Altarraum und rückwärtiger Empore

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    Baugeschichte:

    - 1911 Grundsteinlegung in der ab 1873 angelegten Grünanlage an der Blumenstraße im Bereich des ehemaligen Stadtgrabens anstelle des abgebrochenen Glockenbachbrunnhauses, 1913 Fertigstellung, 1914 Weihe mit Patrozinium St. Georg. Die Ausstattung ist schlicht im Sinne einer englischen Landkirche: nur die 11 Bildglasfenster der Münchner Firma F. X. Zettler, das Taufbecken sowie das neugotische Altarretabel sind nennenswert.

    - Mit Kriegsbeginn August 1914 Auflösung der englischen Gemeinde, die auch 1918 nicht wieder aufgebaut wird; die Kirche bleibt aber in englischem Besitz. Ab 1919 wird die Kirche von den Altkatholiken gemietet, die diese schließlich 1929 den Engländern abkaufen. 1930/31 Einbau von Glocken in den Turm (welcher vorher keine besaß) und einer neuen Orgel.

    - 1944 schwere Schäden: Innenraum vollständig zerstört, nur Turm, Chorraum und Westmauer bleiben stehen.

    - Ab 1946 erste Notmaßnahmen wie z.B. die Eindeckung des Turmes, ab 1948 dann der Wiederaufbau der Ruine in äußerlich originalgetreuer Form, innen aber komplett neu und sehr schlicht; nur der Taufstein und das Holzrelief mit dem Letzten Abendmahl aus dem alten Altarretabel können aus der alten Kirche übernommen werden. Das ursprüngliche hölzerne Tonnengewölbe wird durch eine ebenfalls hölzerne Flachdecke ersetzt.

    - 1949 Neuweihe unter dem Patrozinium St. Willibrord

    - 1955-57 Herstellung eines neuen farbigen Glasfensters für das Chorfenster nach Entwürfen von Jean Krille und Ludwig Maurer-Franken, außerdem Ersetzung der Nachkriegs-Holzdecke durch eine moderne Akustikdecke; 1962 Aufstellung eines Volksaltars und Versetzung des Tabernakels an die Seite; 1963 neuer Bronzedeckel für den Taufstein; 1964 neue Tabernakeltüren aus Bronze und neues Altarkreuz aus Messing; 1965 neues Relief für die Kanzel und neue Orgel.

    - 1972 Renovierung der Fassaden und Neuanstrich des Inneren; 1981 Ausbesserung von Rissen, die durch den U-Bahn-Bau am benachbarten Sendlinger Tor entstanden waren.

    - 1983 und 1991 Sanierung des feuchten Unterraums: der feuchte Schutt der zerstörten Kirche war nach dem Krieg teilweise in die Unterkirche geräumt worden und griff mit seiner Feuchtigkeit die Bausubstanz an; nun wird der Schutt entfernt und im freigewordenen Raum ein Gemeinschaftssaal mit Küche eingerichtet (Döllingersaal genannt in Anlehnung an Ignaz von Döllinger, einen der geistigen Väter der Altkatholischen Kirche). Außerdem wird ein neuer Eingang auf der Nordseite der Kirche eingerichtet, da der bisherige Eingang auf der Südseite direkt am vielbefahrenen Altstadtring lag und bei größerem Andrang etwas gefährlich zu benützen war; zusätzlich wird auf der gleichen Seite eine überdachte Treppe als Zugang zur Unterkirche hinzugebaut.

    - 2010 Beseitigung der Akustikdecke von 1957 und Einbau einer Satteldachdecke aus Holz; 2011 Neugestaltung des Altarraums: neuer Altar, Ambo und Osterkerzenleuchter.


    Die altkatholische Kirche St. Willibrord am Rande der Altstadt ist sicherlich eine der unbekannteren Kirchen der Innenstadt: sie steht zwar am vielbefahrenen Altstadtring, ist aber auf der einen Seite durch die Bäume der benachbarten Grünanlage etwas versteckt, während auf der anderen Seite die Autos vorbeirauschen. Außerdem ist sie fast immer geschlossen.

    Die Kirche wurde 1911-13 als anglikanische Kirche St. Georg für die englische Gemeinde in München gebaut, konnte aber aufgrund bürokratischer Probleme erst im Mai 1914 geweiht werden; unglücklicherweise brach ein paar Monate später der 1. Weltkrieg aus und die englische Gemeinde musste als Angehörige eines feindlichen Landes die Stadt München verlassen. Nach dem Krieg wurde die englische Gemeinde nicht wieder aufgebaut und somit konnte die Kirche ihren ursprünglichen Zweck leider kaum ausüben. 1929 kaufte die altkatholische Gemeinde den Engländern schließlich die Kirche ab und benützt sie bis heute; nach dem 2. Weltkrieg wurde sie zur Feier des Wiederaufbaus unter dem Patrozinium St. Willibrord neu geweiht. Seit 1974 bietet sie außerdem der rumänisch-orthodoxen Kirchengemeinde Münchens Heimat, weswegen im Altarraum auch zwei Ikonen stehen.

    Das Innere der neugotischen Kirche, die an englische Landkirchen erinnern sollte, war auch schon in seiner ursprünglichen Fassung recht schlicht; beim Wiederaufbau nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde der neugestaltete Innenraum noch schlichter und leerer gestaltet. Trotzdem wirkt der Kirchenraum in natura recht freundlich und einladend, auch wenn für meine Augen der neue Altar von 2011 in Lochziegel-Optik arg befremdlich wirkt.

    Leider ist die Kirche seit Jahren an ihrer Nord- und Ostseite mit Graffiti beschmiert; in der direkt daneben liegenden Grünanlage an der Hauptfeuerwache treffen sich abends des öfteren Jugendgruppen zum Feiern, außerdem ist das Glockenbachviertel, eine Partyhochburg mit vielen Nachtlokalen, in unmittelbarer Nähe.

    Innenansicht vor 1945:

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    (https://www.alt-katholisch.de/unsere-gemeind…indegeschichte/)

    Nach der Zerstörung:

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    (https://www.alt-katholisch.de/unsere-gemeind…indegeschichte/)

    Weitere Ansicht nach der Zerstörung:

    https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/bild.aspx?VEID=418247&DEID=10&SQNZNR=1

    Heute:

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    Weitere Bilder von St. Willibrord hier: https://www.flickr.com/photos/1619455…177720314154371

    Einige Bilder aus der Umgebung: RE: München (Galerie)

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Weiß ich nicht... die Seile haben auf jeden Fall eine technische Funktion und die Decke ist kein Provisorium, sondern so beabsichtigt; bei den Altkatholiken kam diese Decke sehr gut an.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Nun sehen wir uns die zwei Kirchen der Altstadt an, die nach ihrer Zerstörung im 2. Weltkrieg abgeräumt und in modernen Formen neu errichtet wurden: die Herzogspitalkirche und St. Jakob am Anger.


    Herzogspitalkirche

    Herzogspitalstraße 7

    Alte Kirche St. Elisabeth erbaut 1555-72

    Heutige Kirche Mater Dolorosa erbaut 1954/55

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    Ansicht von Westen; links von der Bildmitte sieht man leicht die Damenstiftkirche hervorspitzen.


    Baugeschichte:

    - Errichtung des Herzogspitals von 1552-70 als Spital für besonders kranke Hofbedienstete

    - Errichtung der dazugehörigen Herzogspitalkirche ab 1555 durch Hofbaumeister Heinrich Schöttl; Ausstattung: Hochaltarbild der hl. Elisabeth von Andreas Wolf, rechtes Seitenaltarbild von Johann B. Unterstainer, Bildhauerarbeiten rechter Seitenaltar: Balthasar Ableitner

    - 1572 Weihe mit Patrozinium St. Elisabeth

    - 1651 Aufstellung der Mater dolorosa zusammen mit einer Darstellung des Gekreuzigten geschnitzt von Tobias Bader in der Mitte der Kirche, Beginn einer bedeutenden Marienwallfahrt

    - Barockisierung der Kirche mit Verschiebung des Gnadenbilds an die linke Seite der Kirche und einem neuen Wallfahrtsaltar von Blasius Ableitner mit zwei Engeln von Johann Baptist Straub

    - 1727/28 Errichtung eines neuen Klosterbaus für die 1715 nach München berufenen Servitinnen durch Johann Anton Trubillio, Fertigstellung ab 1732 durch Johann Baptist Gunetzrhainer; zu diesem Neubau gehörte auch der heute noch erhaltene 35m hohe Glockenturm

    - um 1800 Schutzengelgruppe von Franz Jakob Schwanthaler

    - nach 1800 klassizistischer Hochaltar

    - 1854 anläßlich der Cholera-Epidemie Anbringung einer bronzenen Madonna von Kaspar Zumbusch an der Kirchenfassade

    - 1935 neues Hochaltarretabel von Josef Koppmaier als Doppelanbetungsaltar konzipiert: das Allerheiligste war sowohl vom Volk als auch auf der Rückseite von den Schwestern zu sehen

    - 1944 völlige Zerstörung von Kirche und Kloster (samt dem größten Teil der Ausstattung) mit Ausnahme des Glockenturms

    - 1954/55 Errichtung der heutigen, nunmehr der Mater Dolorosa geweihten Kirche durch Alexander von Branca und Herbert Groethuysen, die erste moderne Kirche in der Altstadt Münchens; Altar und Ambo von Fritz König, Chorschranke und Eingang von Blasius Gerg, Orgel 1978 von Wilhelm Stöberl; Aufstellung der geretteten Mater dolorosa in der rechten Abseite; gleichzeitiger Neubau von Kloster und Mädchenwohnheim


    Die alte Herzogspitalkirche war die erste Renaissancekirche in München, wenngleich sie noch gotisch beeinflusst war. Sie war ein „dreijochiger Saalraum mit Wandpilastern, sparsam dekorierter Tonnenwölbung und 5/8-Schluss, bemerkenswert als Beispiel eines manieristischen Sakralbaues mit noch gotischen Reminiszenzen. Die einfache, von einem gerundeten Giebel und einem Dachreiter darüber abgeschlossene Eingangsfront der nach Süden gerichteten Kirche lag an der Straße zwischen den langen Trakten des Spitals und des jüngeren Klosters“ (Bayer. Denkmaltopographie). Franz Paul Zauner schreibt 1914 von einem Netzgewölbe im Chor und einem runden Medaillon als Schlußstein sowie zart nach italienischem Vorbild stuckierten Stichkappen und leichten Gurtbögen am Tonnengewölbe des Hauptraumes.

    Ihre bis heute andauernde Bedeutung erhielt sie durch das 1651 von Tobias Bader geschnitzte Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes, bei welcher 1690 wiederholt eine wundersame Augenbewegung beobachtet wurde, woraufhin sich die Kirche zu einer beliebten Marienwallfahrtstätte entwickelte. 1715 wurden durch Kurfürstin Kunigunde die Servitinnen nach München berufen, deren Ziel die ewige Anbetung des Allerheiligsten ist. Für sie wurde ab 1727 ein direkt östlich neben der Kirche liegendes Kloster errichtet, welches als Bauwerk bis zur Zerstörung im 2. Weltkrieg bestand. Die Servitinnen waren übrigens der einzige Orden, der die Säkularisation überstand; sie gründeten 1801 eine Mädchenschule, die bis zum Dritten Reich existierte. Der rückwärtige barocke Turm von 1727/28 ist der einzige Teil, der die Zerstörung im 2. Weltkrieg überlebt hat, wenn auch mit Schäden; laut Beschreibung von Norbert Lieb von 1941 und verschiedenen Fotos war er auch vor dem Krieg schon unverputzt. In etwas stilisierter Form ist er übrigens auf dem Gemälde „Der Klapperstorch“ von Carl Spitzweg dargestellt. Was den Innenraum der alten Kirche betrifft, so habe ich eigenartigerweise mit Ausnahme des Hochaltars und des Gnadenaltars (siehe unten) keine Ansichten finden können; wenn jemand welche kennt, bitte Bescheid geben!

    Die nach dem Krieg gebaute neue Kirche ist sehr nüchtern und funktional, ebenso wie der Nachfolgebau des früheren Klosters.

    Das alte Gnadenbild der Mater dolorosa von Tobias Bader ist als einziges Überbleibsel der Innenausstattung der alten Kirche nunmehr in der rechten Abseite aufgestellt.

    Das Allerheiligste wird von den Servitinnen noch immer ununterbrochen angebetet, sie schreiben auf ihrer Website über sich:

    „Unser Auftrag ist die Ewige Anbetung: bei Tag und bei Nacht. Im stellvertretenden Gebet treten wir ein für viele Menschen, besonders für jene, die uns ihre Gebetsanliegen anvertrauen.“ (https://www.serviten.de/servitinnen_muenchen/anbetung.html)

    Das alte Herzogspital samt Kirche und Kloster, das zusammen mit dem südlich angrenzenden, ebenfalls komplett im Krieg zerstörten Josephspital eine sehr reizvolle, um mehrere Innenhöfe gruppierte barocke Gesamtanlage in der westlichen Altstadt ergab, ist einer der größten Kriegsverluste Münchens.


    Die alte Kirche mit dem Servitinnenkloster:

    https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=477290

    Übersicht von Herzogspital und dem dahinter liegenden Josephspital in einem Kupferstich von Wening von ca. 1690 (noch ohne Turm, der erst 1727/28 errichtet wurde):

    https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=477293

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    (https://stadtgeschichte-muenchen.de/bilder/d_bilder.php?id=4478)

    Der barocke Turm von 1727/28:

    - https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=477293

    - https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=477294

    - https://artsandculture.google.com/asset/m%C3%BCn…iXbcNlbCg?hl=de

    Luftansicht vom Turm der 1938 abgebrochenen Matthäuskirche in der Sonnenstraße (der Turm der Herzogspitalkirche befindet sich leicht rechts von der Mitte):

    https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=480085

    Ansicht nach der Zerstörung: wie man sieht, blieb der Turm als einziger Bestandteil der Kirche stehen (das Trümmerfeld im Vordergrund sind die Überreste der früheren Kirche, im Hintergrund links ist der Turm der Allerheiligenkirche am Kreuz zu sehen):

    Ansicht (Bombenschaden; zerstörte Herzogspitalkirche; beschädigter Turm = Spitzwegturm; Schutt; Mann m.Knickerbocker u.Hut; im Hintergrund: Turm d.Kreuzkirche= Allerheiligenkirche am Kreuz) - Bildarchiv

    Der Turm heute:

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    Innenansichten der alten Kirche:

    - der klassizistische Hochaltar in seiner ursprünglichen Form: https://artsandculture.google.com/asset/m%C3%BCn…BrtEuvPWQ?hl=de (die Bildbeschreibung als rechter Vierungsaltar ist nicht korrekt)

    - der klassizistische Hochaltar nach der Umgestaltung von 1935: https://artsandculture.google.com/asset/m%C3%BCn…RYdt4jG7Q?hl=de

    - der barocke Gnadenaltar mit der Mater dolorosa von Tobias Pader:

    Herzogspitalkirche-Altar.jpeg

    Weitere alte Innenansichten hab ich, wie bereits oben erwähnt, leider keine gefunden.

    Innenansichten der heutigen Kirche:

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    Die Mater dolorosa von Tobias Pader von 1651:

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    Weitere Fotos der Herzogspitalkirche hier: https://www.flickr.com/photos/1619455…177720314264250

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

    2 Mal editiert, zuletzt von Leonhard (26. Januar 2024 um 10:25)

  • Uuuh, der Neubau gefällt mir gar nicht. Irgendwie macht der mich richtig aggressiv, ich überlege warum. Irgendwie empfinde ich den Innenraum (auf dem Photo zum Altar) als unangemessen neckisch.

    Aber die Loggien auf dem alten Stich vom St.Josephsspital finde ich klasse. Ha, daß es das damals schon gegeben hat!

  • Das Problem ist, daß die Kirche offenbar kaum zu lüften ist, aber von "speziellem Publikum" frequentiert wird. So kenne ich es jedenfalls, war aber bestimmt zehn Jahre nicht drin. Da mach(t)en halt dann Penner ihre kleinen "Päuschen", geschützt vor Wind und Wetter und in sch(l)ummriger Atmosphäre.

  • Das mit dem Ruheplatz der Sandler wusste ich gar nicht... die Male, die ich drin war, habe ich keine gesehen. Allerdings waren immer Leute zum Beten da, leer hab ich sie nie vorgefunden, was ja doch heißt, dass die Kirche noch immer eine gewisse religiöse Bedeutung und Gefolgschaft hat - weil wegen der Architektur geht da sicher niemand rein.

    Ich empfinde die Kirche auch als unangenehm, ja sogar etwas schäbig, auch wenn's mir leid tut, so etwas über eine Kirche sagen zu müssen... aber die Atmosphäre ist wirklich nicht einladend.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • St. Jakob am Anger

    Unterer Anger 1

    Alte Kirche erbaut ab ca. 1250

    Neue Kirche erbaut 1955/56

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    Baugeschichte:

    - Um etwa 1250 romanischer Kirchenneubau für die kurz zuvor dort errichtete Niederlassung der Franziskaner

    - 1284 Übernahme des Klosters durch die Klarissinnen, 1300 gotische Neuwölbung des Chors

    - 1327 Beschädigung des Langhauses beim großen Stadtbrand, ab 1378 Erneuerung und Vergrößerung des Langhauses, 1404 Gewölbeeinsturz, 1404-08 Wiederherstellung als spätgotische Pfeilerhalle mit Emporen unter Erhaltung der alten Westwand

    - 1737/38 Neugestaltung des Inneren durch Johann Baptist Zimmermann (Stuck und Fresken)

    - 1804 Klosteraufhebung im Zuge der Säkularisation, 1810/11 klassizistische Umgestaltung des Äußeren durch Karl von Fischer, vorübergehende Nutzung des aufgehobenen Klosters als Armeninstitut und Mädchenschule

    - bis 1843 Instandsetzung und teilweise romanisierende Umgestaltung des Klosters, anschließend Übergabe an die von Maria Theresia Gerhardinger 1833 gegründeten Armen Schulschwestern als deren Mutterhaus

    - 1889-91 Renovierung samt neuem Wandgemälde der Marienkrönung von Josef Kastner an der Trennmauer zwischen Laienkirche und Chor

    - 1914-16 Bau des großen neuen Schulhaus an der Blumenstraße

    - 1944 Kirche und Kloster schwer beschädigt, der romanische Chor, das südliche Seitenschiff und die Gewölbe zerstört; das untere nördliche Seitenschiff bleibt relativ unbeschädigt stehen, wird 1951 restauriert und soll in ein Wiederaufbaukonzept eingebunden werden, zudem bleiben die Mittelschiffpfeiler- und mauern stehen

    - 1954 Abbruch des Seitenschiffs gegen den Protest namhafter Kunsthistoriker und 1955-56 Neubau von Kirche und Kloster durch Architekt Friedrich Haindl

    - Ausstattung: Deckenmalerei von Franz Nagel, Figurengruppe über dem Hochaltar (Krönung Marias durch den Gekreuzigten) von Josef Henselmann, Bronzetüre und Bronzefigur des hl. Jakobus auf Säule von Toni Rückel; aus der alten Kirche übernommen zwei Freskomedaillons mit der Muttergottes bzw. Johannes dem Täufer von 1435/40, zwei Sitzfiguren des hl. Jakobus von 1330 bzw. 1490


    Bis zur Zerstörung im Luftkrieg 1944 war St. Jakob am Anger die einzige noch teilweise romanische Kirche in der Innenstadt, ursprünglich eine querschifflose flachgedeckte Basilika alpenländischen Typs mit drei Apsiden und Rundpfeilern, die möglicherweise - Ziel einer im Mittelalter lebhaften Wallfahrt zum hl. Jakobus d.Ä. (päpstlicher Ablass 1257) - in die Zeit vor der Klostergründung durch die Franziskaner zurückging. (…) Nach Verlegung des Klosters in den Nordteil der Stadt übernahmen (aus Söflingen kommende) Klarissen 1284 St. Jakob als erstes Münchner Frauenkloster, das dank patrizischer Familienverbindungen und wiederholten Eintritts von Töchtern aus dem Hause Wittelsbach bis zur Säkularisation 1803 höchstes Ansehen genoss und als einziges landständisches Kloster Münchens von Äbtissinnen geleitet wurde.” (Bayer. Denkmaltopographie)

    Ansichten der alten Kirche vor der Zerstörung (links neben dem Kirchturm der romanische Chor):

    DE-1992-FS-NL-PETT2-2310.jpeg

    (Stadtarchiv München; CC BY-ND 4.0 DEED)

    Der Untere Anger um 1838 mit St. Jakob in einem Gemälde von Franz von Paula Mayr (rechts im Hintergrund die Angerfronfeste)

    Alte-Kirche-St.-Jakob-ausen.jpeg

    Ansicht von Nordosten: https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=414646

    Ansicht vor der klassizistischen Umgestaltung in einem Kupferstich von Wening von 1700:

    1242px-Historico-Topographica_Descriptio._1._Das_Renntambt_München_073.jpg

    (Wikimedia Commons, Public Domain)

    Innenaufnahmen der alten Kirche:

    Alte-Kirche-St.-Jakob-innen.jpeg

    Weitere alte Innenaufnahmen:

    Mittelschiff:

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…medium=fm120022

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…medium=fm120021

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…medium=fm616227

    Linkes Seitenschiff:

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…medium=fm616226

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…medium=fm120023

    Nach der Zerstörung:

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…dium=mi02247f11

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…dium=mi02247e13

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…dium=mi02247e14

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…dium=mi02247f01

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…dium=mi02247f02

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…dium=mi02247f04

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…medium=fm202513

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…medium=fm202511

    - https://www.bildindex.de/document/obj22…medium=fm202512


    Der Verlust von St. Jakob am Anger ist höchst bedauerlich und ärgerlich, eine Wiederherstellung nach den Kriegszerstörungen wäre angesichts der noch erhaltenen Substanz absolut möglich und geboten gewesen (siehe oben verlinkte Fotos). Der dort seit 1843 ansässige Orden der Armen Schulschwestern wollte aber einen größeren Neubau und argumentierte, dass das erhaltene Mauerwerk durchfeuchtet und nicht mehr brauchbar sei, obwohl sich bei einer weiteren Untersuchung durch den Dombaumeister Theo Brannekämper herausstellte, dass sowohl Mauerwerk als auch Fundamente in gutem und wiederaufbaufähigem Zustand waren; außerdem war das linke untere Seitenschiff nahezu unbeschädigt erhalten, incl. Rokokostuck von J. B. Zimmermann. Eine Wiederherstellung wäre also nicht bloß aus kulturgeschichtlichen und architektonischen Gründen geboten, sondern laut Brannekämper auch wirtschaftlicher gewesen.

    Eine zeichnerische Rekonstruktion des gotischen Zustandes von 1408 als Pfeilerhalle mit Emporen zeigt, was man aus den erhaltenen Mauern mit überschaubarem Aufwand, d.h. ohne Rekonstruktion des Stuck- und Freskenmantels von 1738, hätte machen können:

    St.-Jakob-Rekonstruktion-gotischer-Zustand.jpeg

    Trotzdem setzten sich, unter Protest des Landesamtes für Denkmalpflege und vieler Münchner Bürger, die Neuerer schließlich durch: die Ruine wurde 1954 abgerissen und 1955/56 durch die heutige Kirche ersetzt.


    Bei aller Trauer über den Verlust der alten Kirche muss man aber dennoch anerkennen, dass mit dem Neubau ein Kirchenraum entstanden ist, dem man eine gewisse Qualität und Atmosphäre nicht absprechen kann: er wirkt elegant und großzügig, vor allem die rückwärtigen Emporen sind durchaus beeindruckend. Die Bayerische Denkmaltopographie schreibt hierzu: “Der lichte Rechtecksaal mit etwas niedrigeren Abseiten hinter dünnen Stützen sowie Emporen mit verglaster Brüstung an drei Seiten - westlich als tiefer Nonnenchor - ist die moderne Version einer Staffelhalle mit verjüngtem, flachbogig schließenden Altarraum. Bemerkenswert die maßwerkartig durchbrochenen Fenster aus Betonformsteinen.”

    Diese maßwerkartigen Fenster sind gleichzeitig auch der größte Blickfang in der dem Jakobsplatz zugewandten Fassade, die mit ihrem einfachen Sichtziegelmauerwerk ansonsten eher unauffällig wirkt.

    Der heutige Innenraum:

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    Weitere Fotos von St. Jakob hier: https://www.flickr.com/photos/1619455…177720314344231

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

    Einmal editiert, zuletzt von Leonhard (27. Januar 2024 um 08:18)