Potsdam - Garnisonkirche (Allgemeines)

  • Musik für den Tag der 'Turmweihe'

    Wenn denn eines Tages der Turm vollendet und feierlich seiner Bestimmung übergeben seien wird, dann sollte auch das folgende Stück erklingen, zu dem dann eine Abordnung der Bundeswehr vorbei defilieren könnte.

    Aber sicherlich wird genau das nicht passieren. Um Derartiges erleben zu können, müßten wir wahrscheinlich schon die letzten aktiven Angehörigen des 1.GRzF 'ausgraben'...

    Jedenfalls beachte man bei dem Musikstück bitte die Passage ab min. 1:52.

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  • Das Kirchenschiff kommt offenbar nicht. Das DDR-Rechenzentrum bleibt weitgehend stehen. Der SPD-Oberbürgermeister sieht das scheinbar als guten Kompromiss...

    Durchbruch in Potsdamer Dauerstreit

    Konflikt um Garnisonkirche gelöst

    Konflikt um Garnisonkirche gelöst
    Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) stellt Kompromiss mit Garnisonkirchenstiftung und Rechenzentrum vor: Kreativhaus soll bleiben, ein "Haus der Demokratie"…
    m.pnn.de

    "Konstantindegeer" schrieb dazu erläuternd im APH-Forum:

  • Der sozialdemokratische Oberbürgermeister konnte seinen "Kompromiss" durchsetzen. Das DDR-Rechenzentrum bleibt laut Beschluss der Stadtverordnetenversammlung erhalten und soll als weiteres "Kreativzentrum" genutzt werden. Damit werden auf die öffentliche Hand schöne Sanierungs- und Unterhaltungskosten zukommen inklusive dauerhafter Bezuschussung. Rot-Grün hat es ja bekanntlich, so lange es nicht das eigene Geld ist... :lachen:

    Das Schiff der Garnisonkirche wird nicht mehr gebaut. Der Turm bleibt Solitär, sofern er dann überhaupt fertiggestellt wird.

    Garnisonkirchen-Kompromiss: Mehrheit für das Forum an der Plantage

    Garnisonkirchen-Kompromiss: Mehrheit für das Forum an der Plantage
    Die Potsdamer Stadtverordneten haben entschieden. Nach einer hitzigen Debatte kam es nach fast zweieinhalb Stunden zur Abstimmung über den Grundsatzbeschluss…
    www.maz-online.de

    Knappe Mehrheit

    Stadtverordnete beschließen Kompromiss zur Garnisonkirche

    Stadtverordnete beschließen Kompromiss zur Garnisonkirche
    Geplant ist die Erhaltung des Rechenzentrums und ein "Haus der Demokratie" mit einem neuen Plenarsaal - aber kein Wiederaufbau des Kirchenschiffs.
    www.pnn.de
  • Da eines meiner beiden Großelternpaare in der Garnisonkirche getraut wurde, bin ich sozusagen 'mittelbar' familiär mit diesem Gotteshaus verbunden. Insofern betrifft mich die schändliche Entwicklung die gestern eingeleitet wurde auch ein Stückweit persönlich. Die folgenden drei Bemerkungen seien mir vor diesem Hintergrund daher bitte erlaubt:

    1. Die Verhunzung der Garnisonkirche sollte für alle Freunde klassischen Bauens Anlaß sein, nun ihrerseits ebenso vehement wie die Gegenseite bei jedem Neubauprojekt bauliche ‚Brüche’ einzufordern. Egal ob auf der Fläche ehedem ein Gebäude aus ‚Vor-Bauhauszeiten’ stand oder nicht, es müssen zukünftig erkennbare Teile derartiger Vorhaben ausschließlich mit Elementen der angestammten europäischen Bautradition versehen werden.

    2. Menschen, die in von traditionellen Bauten geprägten Orten leben, sind im Durchschnitt zufriedener. Zufriedene Menschen neigen bei ihrem Stimmverhalten eher dem konservativen Spektrum zu. Daher muß die politische Linke die Menschen unzufrieden machen, um ihr Wählerpotential zu vergrößern. Und dies gelingt eben auch durch bauliche Häßlichkeiten.

    3. Ein alter Satz hat sich an der armen Garnisonkirche wieder einmal bewahrheitet:

    „ Wer hat uns verraten…“

  • Trotzdem ich damit womöglich etwas provoziere, poste ich mal diesen Beitrag, den ich vor kurzem ins APH-Forum setzte:

    Das Lustige ist irgendwie, dass ich hier zwei Gruppen streiten, die inhaltlich eigentlich gar nicht so weit auseinander stehen. Fast so, als hätte sich Max Klaar mit Vereinen a la "Preußen brauchen keine Garnisonkirche, sondern ein Soldatenkönig-Monument" hätte streiten müssen.

    Das besonders Lustige ist, dass die Garnisonkirche ihnen wie ein faules Ei ins Nest gelegt worden ist. Die Einen wollen die Kirche nicht, und sind durch sie nun enorm gebunden und beschäftigt. Bitte mehr von solcher Beschäftigungstherapie, dann richten sie an anderer Stelle weniger Schaden an! Die Anderen wollen die Kirche eigentlich auch nicht, aber haben nun (eventuell auch aus persönlicher Geschäftsabsicht) die ungeliebte Rolle übernommen, die Kirche zu bauen. Aber nur mit der nötigen inneren Distanz.

    Ein bundesdeutsches Paradestück. Daraus könnte man später mal eine schöne Satire a la "Schtonk!" machen.

    Stäblein verteidigt Millionenzuschuss für Garnisonskirche

    Erhebliche Einnahmeausfälle

    Stäblein verteidigt Millionenzuschuss für Garnisonskirche
    Der Berliner evangelische Bischof Christian Stäblein hat die neuerliche Unterstützung der Potsdamer Stiftung Garnisonkirche durch die Landeskirche verteidigt.…
    www.domradio.de

    Streitfall Garnisonkirche

    Landeskirche stellt Bedingungen für Auszahlung neuer Gelder

    Landeskirche stellt Bedingungen für Auszahlung neuer Gelder
    Die Landessynode der Evangelischen Kirche wurde seit Freitag von einem Thema überschattet: Dem auch innerkirchlichen Streit um die Garnisonkirche und ihre…
    www.pnn.de

    Daraus Zitate, die wundervoll zeigen, wie sie sich winden und distanzieren...

    Zitat

    Der Turm werde ein Ort, der sich von der Geschichte der einstigen preußischen Militärkirche trenne und vielversprechende Friedensarbeit anbiete.

    Zitat

    Deshalb habe entschieden werden müssen, ob die Kirchenleitung „zu diesem Projekt und Erbe steht oder nicht“. Es stehe außer Frage, dass dazu verschiedene Antworten möglich seien. Auch die Kirchenleitung habe darüber „intensiv debattiert, zugleich allerdings einmütig beschlossen, zu dem Erbe dieses über ein Jahrzehnt gewachsenen Projekts (Anmerkung "Heimdall": was ist das für eine Sprachverrenkung?) eindeutig und klar zu stehen“.

    Zitat

    Schubert hatte einen umstrittenen Kompromiss für ein „Haus der Demokratie“ samt Stadtparlament statt eines Kirchenschiffs ausgehandelt – den Stäblein ausdrücklich lobte. Nach langen Auseinandersetzungen zeichne sich nun ein Miteinander von Stadt und Stiftung ab, freute sich der Bischof.

    Zitat

    Stäblein sagte, auch mit Blick auf die umstrittene Geschichte der früheren Militärkirche: „Wir haben etwas wachsen lassen, nämlich ein Friedensprojekt und praktische Versöhnungs- und Bildungsarbeit in einem Turm, der unseren ganzen Bruch mit der Geschichte von Militarismus und Nationalismus zum Ausdruck bringen soll“. Aus Sicht von Stäblein sei es „gerade heute mehr als angezeigt“, ein Friedenszentrum an jenem Ort zu haben, „an dem das Einsatzführungskommando der Bundeswehr seinen Sitz hat.“

    Friedensarbeit? Tolle Sache. Dann erwarte ich mal im Turm eine kritische Aufarbeitung, wem die christlichen Kirchen in ihrer Vergangenheit schon so alles die Waffen gesegnet haben. Und mit welchen Regimen sie schon so zusammengearbeitet haben. Und welche Repression gegen Mitmenschen sie mitgetragen haben.

    Fangen wir mal beim Ikonoklasmus gegen heidnische Tempel in der Antike an. Gehen wir weiter zu den Hexenverfolgungen und zum Bann gegen "Ketzer". Schauen wir mal in den 30-jährigen Krieg und dessen religiöse Begründungen. Weiter geht´s mit der Missionierung eingeborener Völker in den Kolonien. Und dann mit wem sie so kooperiert haben, um Personen mit anderen Auffassungen zu unterdrücken. Und zwar bis heute, auch wenn sie sich manchmal herausreden.

    Viel Stoff also für die Friedensarbeit. Von mir gab es zwar keinen Cent dafür, aber ich schaue mir das ganze Spektakel bisweilen interessiert an und amüsiere mich dabei sogar langsam immer mehr.

    :lachen:

  • Vor dem Hintergrund des bösartigen, destruktiven Wirbels, den der ominöse Herr Oswalt mitsamt seiner Entourage mittlerweile um - gefühlt - jede Rekonstruktion veranstaltet, fragt man sich, wo er denn war, als die roten Diktatoren aus Peking die überlebensgroße Marx-Statue in Trier aufstellen ließen ? Wo war er da und forderte 'Brüche' und 'Lernorte' ein ?

    Erst an dem Tage, an welchem er die Abtrennung des Kopfes dieses Denkmals und dessen Positionierung auf den Treppenstufen sowie die Sockel-Inschrift "Meine Ideologie forderte zig Millionen unschuldiger Menschenleben" öffentlich einfordert, ist er satisfaktionsfähig.
    Aber letzteres wird nie geschehen, denn er wird ja nicht das eigene Nest beschmutzen und seine mutmaßlichen Finanziers verärgern wollen... Lediglich meine Meinung.

    Vor so einem Zyklopen muss man sich jedenfalls sehr in Acht nehmen !

  • Fundstück zu den sog. 'Luisenbräuten'

    Über diesen in der Garnisonkirche gepflegten karitativen und hochsozialen Brauch schweigen sich die Gegner des Kirchenschiffs und des gesamten Gotteshauses natürlich wohlweislich aus.

    Dennoch bin ich guten Mutes, dass es einen fernen Tages in unserer Garnisonkirche wieder Trauungen am Todestag der unvergesslichen Mutter Kaiser Wilhelms I. geben wird. Das walte Gott !

  • Bis Herbst 2025 soll die Haube den Turm der Garnisonkirche bekrönen. Danach stehen die noch fehlenden Turm-Säulen an.

    Zwölf Euro Eintritt : Potsdams Garnisonkirchturm soll im April fertig werden – Haube bis Herbst 2025

    Zwölf Euro Eintritt : Potsdams Garnisonkirchturm soll im April fertig werden – Haube bis Herbst 2025
    Die 30 Meter hohe Haube für den wiederaufgebauten Turm der Garnisonkirche in Potsdam soll Ende Oktober ausgeschrieben werden. Die Stiftung gab ihre Pläne für…
    www.tagesspiegel.de

    Aktuelles Foto des Turms in einem Artikel, der mitteilt, dass das marode Rechenzentrum daneben bis 2026 bespielt werden darf:

    Eindeutiges Votum der Stadtverordneten: Potsdamer Rechenzentrum kann bis Anfang 2026 bleiben
    Durch den Beschluss kommen auf die Stadt zusätzliche Kosten zu. Auch zur schon vielfach totgesagten Machbarkeitsstudie zum Haus der Demokratie fiel im…
    www.tagesspiegel.de
  • Die Turmöffnung wird natürlich (weitere) Kosten verursachen, aber zwölf Euro Eintritt finde ich zu viel. Schon aus symbolischen Gründen hätte man an den unteren Rand des Möglichen gehen sollen. - das Publikum soll in Scharen kommen und damit den Erfolg des Projektes dokumentieren.

  • Zwölf Euro Eintritt würden mich wohl auch von einer Turmbesteigung abhalten (ausser es wäre Vollmond bei klirrender Kälte und von Schnee bezuckerten Dächern, oder eine Sonnenfinsternis). Der Eintrittspreis bei der Nikolaikirche kostet fünf Euro.

    das Publikum soll in Scharen kommen

    Hmmm... das ist vielleicht etwas, was man auch nicht möchte. Siehe Venedig, Mallorca, Barcelona... In der Stiftsbibliothek St. Gallen wurde vor einigen Jahren auch der Eintrittspreis massiv erhöht, weil von Reiseveranstaltern die Tagestouristen förmlich durchgeschleust wurden. So hat man nur noch die wirklich interessierten Besucher drin und der Bibliotheksraum wird geschont.

    Die Kosten für das Angebot einer Turmbesteigung werden auch nicht gering sein: Aufsichtspersonal, Reinigung, Fahrstuhlservice und -unterhalt.

  • Ein Turmbesuch dürfte auch das Bewußtsein stärken, dass da etwas Schönes, Wertiges, Beständiges wiedererstanden ist, und dass da eigentlich noch ein Kirchenschiff dazugehört. Das ist eigentlich die beste Werbung für die weiteren Maßnahmen. Einschränkung: Ich überblicke natürlich nicht, welche Schuldkultorgien für die Ausstellung gestrickt werden. Das kann natürlich sehr kontraproduktiv sein. Aber prinzipiell meine ich schon, die Schwelle für einen Besuch sollte nicht zu hoch sein.

  • Kingreen setzt auf Demokratiebildung
    Am Ostermontag wird die Kapelle im Erdgeschoss als erster Raum im neuen Potsdamer Garnisonkirchturm eröffnet.
    www.evangelisch.de


    Daraus ein Zitat von Pfarrer Jan Kingreen:

    "In der neuen Garnisonkirche machen wir Friedensarbeit und Demokratiebildung. Wir wollen zeigen, wie Demokratie funktioniert, und auch, wie in einer Demokratie Konflikte ausgetragen werden. Dafür eignen sich auch die Geschichte des Wiederaufbaus und der Streit darüber ganz gut. Der Wiederaufbau des Turms ist ja auch eine große Emanzipationsgeschichte. Da geht es um ein Projekt, das aus einer ganz anderen inhaltlichen Richtung kam und den rechtsextremen Initiatoren dann von der evangelischen Kirche aus der Hand genommen wurde. Der Garnisonkirchturm ist so zu einem Ort geworden, der sich ganz klar von Rechtsextremismus abgrenzt."

  • Man hätte an sich von Haus aus nach einem Konzept suchen sollen, dass mit der evangelischen Kirche nichts zu tun hat. Von mir aus auch dieses ganze Friedens- und Demokratiegezumpel, aber samt Kirchenschiff und äußerlicher Komplettrekonstruktion. Und ohne diese Gestalten.

  • Wessen Haus meinst Du, wenn Du "von Haus aus" schreibst? Und wer ist "man"?

    Es gab ja Bestrebungen von Max Klaar und der Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel e.V. Diese wurden als rechtslastig abgelehnt. Dann ist die Kirche eingesprungen. Offenbar war ein anderes Konzept politisch nicht vermittelbar. Es gibt eben real existierende politische Mehrheitsverhältnisse. Und wie hätte angesichts der vielfältigen Widerstände eine Komplettrekonstruktion samt Kirchenschiff durchgesetzt und finanziert werden sollen?

    Ich habe auch kein Interesse an dem daraus resultierenden Bewältigungs-/Gegen rechts-Konzept. Aber das ist eben der saure Apfel, in den für den Wiederaufbau gebissen werden muss. Es wird nicht das letzte Wort der Geschichte bleiben.

  • Die Stadt Potsdam und das Land Brandenburg hätten den Wiederaufbau stemmen und ein Museumskonzept erarbeiten und umsetzen können.

    Wenn der Wiederaufbau nicht gekommen wäre, ich würde es mit dem heutigen Wissen keine Sekunde bedauern.

  • Brandenburg ist seit 1945 SED- und SPD-regiert. Potsdam ist eine seit langem rot dominierte Stadt. Niemals hätten die allein mit Geldern der Stadt und des Landes ausgerechnet die Garnisonkirche wiedererrichtet, um darin ein Museum zu errichten, jedenfalls keines, dass nicht ebenso das Vergangenheitsbewältigungskonzept beinhaltet hätte.

    Das Wissen, dass es so kommt, wie es gekommen ist, hatte ich schon recht früh, also am Anfang des Vorhabens. Es wurde ja offen kommuniziert. Aus diesem Grund habe ich auch keinen Pfennig für das Projekt gespendet. Und auch keinen Cent. Philipp Oswalt wird also "Heimdall" nicht in der Spenderliste aufspüren können. :zwinkern:

    Gleichwohl sehe ich es heute so, dass es städtebaulich gut war, dass der Turm, der die Stadtsilhouette mitprägt, errichtet wurde. Die Konzepte im Inneren werden sich wandeln und erweitern, sobald sich der Zeitgeist geändert hat.