• Für das Denkmal des Südstaatengenerals Robert E. Lee in Richmond (Virginia) hat das letzte Stündchen geschlagen. Man nimmt die momentane Situation zum Vorwand, die Statue zeitnah zu entfernen. Wie erbärmlich. Und dazu noch in einer denkmalgeschützten Zone mit anderen Monumenten und Villen.


    Virginia will Statue von Robert E. Lee entfernen


    512px-Monument_Ave_Robert_E._Lee.jpg

    Monument Ave Robert E. Lee

    Hal Jespersen at en.wikipedia / Public Domain


    Statue Robert E. Lee Richmond

    Martin Falbisoner / CC BY-SA (Creative Commons — Attribution-ShareAlike 3.0 Unported — CC BY-SA 3.0)

  • Läuft alles auf die Abschaffung der Demokraten hinaus. Das war ja die Partei, die gegen die Abschaffung der Sklaverei war (in der deutschen Wikipedia verschwiegen). Sowas darf eigentlich nicht weiter existieren.

  • Es ist natürlich so, dass uns, also zumindest mir, dieser fundamentale Antiamerikanismus so vertraut wie ein Grundnahrungsmittel ist. Ich bin aufgewachsen mit Fernaus Hallelujah und dann, noch mehr prägend, weil fundierter, mit Deschners. Der Moloch. Man neigt zu der (vereinfachenden) Sichtweise, dass es das weiße Amerika war, das uns kaputt gemacht hat und überhaupt an allem schuld ist. Diese Ansicht hab ich zu revidieren gelernt, obwohl ein Rest noch in mir ist. Früher hab ich mir gesagt: ohne Amerika würde alles sehr rasch wieder gut werden. Heute sag ich eher: wir werden es alleine nicht schaffen.

  • Diese Bilderstürmerei nimmt ja allmählich abartige Ausmaße an.

    Irgendwie verstörend finde ich den Columbus: wollen sie denn keine Amerikaner mehr sein? Ohne Columbus keine Besiedlung Amerikas - da müßten sie konsequenterweise nach Europa und Afrika zurück!

  • Früher hab ich mir gesagt: ohne Amerika würde alles sehr rasch wieder gut werden. Heute sag ich eher: wir werden es alleine nicht schaffen.

    Tja, einige unter den deutschen Patrioten, nicht zuletzt die "Q-Anons", setzen ihren ganzen Hoffnungen auf das Gespann Trump/Putin, wohl auch viele Anhänger der AFD.

    Dann gibt es andere, die glauben an eine existierende deutsche "Absetzbewegung" in der Antarktis und warten auf das letzte Batallion, welches ein deutsches sein und mit Reichsflugscheiben kommen soll. Diese Leute gibt es wirklich

    Zurück zum Eingangssatz: Ohne Hilfe von aussen oder von oben wird es schwer. Allein, ich traue auchTrump/Putin nicht voll und ganz.

  • Ich auch nicht. Allerdings - was ist damit gesagt? Seit wann kann man solchen Führern "trauen"`? Konnte man Stalin/Roosevelt "trauen"?

    Putin ist mir beim Arsch lieber als seine westlichen "Kollegen". Dass er in erster Linie nicht unser Interessen vertritt, kann man ihm nicht verargen. Ein russischer Staatsführer ist nicht dafür da, dass Leute wie ich ihm "vertrauen" können. Mit Trump verhält es sich auch so. Ich muss aber einfach nicht in allen Konfliktlinien Partei beziehen. Es genügt mir, zu konstatieren, dass Trump/Putin von den zur Verfügung stehenden Protagonisten und im Rahmen der realistischen Erwartungen weitaus das Beste sind, das man sich wünschen kann.

    Konkret zu der aufgeworfenen Frage: Alle Entwicklungen kommen aus Amerika, dh werden dort zu allererst "probiert". Damit kann sich auch dort ein gewisser Widerstand, der diesen Namen auch verdient, als erstes etablieren. Es wäre dumm, auf diese Hilfe zu verzichten.

  • Konnte man Stalin/Roosevelt "trauen"?

    Retrospektiv gesehen konnte man weder Stalin noch Roosevelt trauen. Dies war mE allerdings bereits zu Beginn deren politischen Wirkens klar.

    Ich denke halt um ein paar Ecken weiter und will gar nicht ausschließen, dass ich mich dabei hin und wieder verrenne.

    Allein, das Gespann Putin/Trump wird den hiesigen Patrioten quasi auf dem Silbertablett als Heilsbringer präsentiert, dass ich einfach skeptisch sein muss.

    Frei nach Lenin, nachdem die beste Art die Opposition zu kontrollieren, darin besteht diese anzuführen und angesichts der Erfahrung, dass die globalen Machtsstruktruen mehrgleisig fahren (zudem gerne nach dialektischem Prinzip: These, Antithese, Synthese) könnte ich mir vorstellen, dass Putin/Trump die ihnen zugedachte Rolle des "good cop" spielen, um letztendlich eine gewüschte "New World Order Light" zu implementieren.

    (Martin Sellner, der Kopf der IBÖ und führender Vertreter der deutschsprachen Identitäeren Bewegung sprach vor zwei Jahren von der IB als einer "pan-europäischen Bewegung" und da wurde ich sofort hellhörig, da ich an die Paneuropa-Union von Richard Coudenhove-Calergi denken musste. Weshalb diese Wortwahl?)

    Der Rote Stern, das rote Pentagramm prangt immer noch über dem Roten Platz in Moskau.

    Putin hat Russland wieder aufgerichtet und unter dem Mythos des Großen, Vaterländischen Krieges (bei welchem die friedliebende Sowjetunion von faschistischen Horden überfallen wurde) zusammengeschweißt. Diesem offiziellen Narrativ in Bezug auf den 2.WK folge ich nicht mehr.

    Putin und Trump hätten beide die Möglichkeit die offizielle Geschichtsschreibung in Bezug auf das 20. Jahrhundert und hier insbesondere die Verteufelung Deutschlands betreffend, zu verändern. Allein, sie machen es nicht.

    Putin spricht sehr gut deutsch und Trump hat unter anderem deutsche Wurzeln. Das gibt Anlass zu Hoffnung, allerdings befinden wir uns seit ein paar Jahreen zunehmend in einer Abwärtsspirale

  • Retrospektiv gesehen konnte man weder Stalin noch Roosevelt trauen. Dies war mE allerdings bereits zu Beginn deren politischen Wirkens klar.

    Bei Stalin ist das nicht ganz so sicher. Um seine Pakttreue hätte man sich seitens der NS-Führung gelinde gesagt etwas mehr bemühen können. Aber das Thema ist schwierig. Zur NWO oder was immer damit gemeint sein soll zähle ich ihn jedoch definitiv nicht.

    Allein, das Gespann Putin/Trump wird den hiesigen Patrioten quasi auf dem Silbertablett als Heilsbringer präsentiert, dass ich einfach skeptisch sein muss.

    Kann das wirklich gesagt werden, angesichts der omnipräsenten Verteufelung dieses Gespanns? Sind es nicht vielmehr die hiesigen Patrioten selbst, die den Kult betreiben?


    Putin und Trump hätten beide die Möglichkeit die offizielle Geschichtsschreibung in Bezug auf das 20. Jahrhundert und hier insbesondere die Verteufelung Deutschlands betreffend, zu verändern.

    Das würde ich schon bezweifeln. Was zumindest Putin betrifft, stellt sich überhaupt die Frage: warum sollte er? Er ist nicht der Präsident Deutschlands. Und der Narrativ vom Großen Vaterländischen Krieg hilft ihm innenpolitisch ungemein. Warum die eigenen Volksmassen verärgern? Hier machst du mE ein wenig den Fehler, den du zurecht den Patrioten unterstellst, schon allein mit dem bloßen Postulat nämlich.

    Und Trump hat diese Möglichkeit ganz sicher nicht. Er tut sich mit dem medialen Gegner auch so schon schwer genug. Den patriotischen weißen Durchschnittsgefolgsmann mit einer derartigen Avantgarde zu vergraulen, erschiene wahrlich nicht zumutbar. Im Gegenteil: er schweigt sogar recht viel. Das ist schon was, überhaupt wenn man diesen jüngsten Unsinn dieses veritablen Trottels Johnson bedenkt...

  • Bei Stalin ist das nicht ganz so sicher. Um seine Pakttreue hätte man sich seitens der NS-Führung gelinde gesagt etwas mehr bemühen können. Aber das Thema ist schwierig. Zur NWO oder was immer damit gemeint sein soll zähle ich ihn jedoch definitiv nicht.

    Ich schon, obgleich er wohl auch "sein eigenes Ding" durchzuziehen versuchte und den Kandidaten der NWO-Machtstrukturen, Bronstein (Trotzkij) ausschaltete.

    Der Historiker Stefan Scheil, Mitglied der AFD, hat einiges an Interessantem in diesem Zusammenhang veröffentlicht:

    Ein Bildschirm-Foto von seiner Facebook-Seite vom 8. Mai 2020:

    2020_05_21_12_59_18_20_facebook.png


    Stefan Scheil - "Präventivkrieg Barbarossa. Fragen, Fakten, Antworten" (Verlag Antaios, 8,50€, hier)

    Auch interessant, folgender Artikel von Russia-Insider.com vom 20. November 2019

    "Germans Cut Through Red Army in 1941 Because Soviets Were Only Prepared to Attack" (hier)

    Kann das wirklich gesagt werden, angesichts der omnipräsenten Verteufelung dieses Gespanns?

    Um eine installierte Opposition glaubwürdig erscheinen zu lassen, bedarf es ausreichender medialer Berichterstattung. Auch negative Presse ist in diesem Zusammenhang gute Presse. Insbesondere vor dem Hintergund, dass sich viele Patrioten bereits von der Deutungshoheit der etablierten Medien entfernt haben, kann eine Diffamierung eben dieser Presse durchaus als "Ritterschlag" gelten.

    Das gilt natürlich vor allen Dingen für gelenkte Bewegungen, wie es mE mit PEGIDA der Fall war, welche aber ähnlch der AFD eine nicht gewünschte Eigendynamik entwickelte.

    Das würde ich schon bezweifeln. Was zumindest Putin betrifft, stellt sich überhaupt die Frage: warum sollte er? Er ist nicht der Präsident Deutschlands. Und der Narrativ vom Großen Vaterländischen Krieg hilft ihm innenpolitisch ungemein. Warum die eigenen Volksmassen verärgern?

    Wenn Putin tatsächlich ein Interesse an einem freien, souveränen Deutschland haben sollte oder zumindest daran, dass Deutschland mittelfristig nicht ins Chaos stürzt, so wie es meiner Auffassung nach angesichts der gegenwärtigen Dynamik der Fall sein kann, stünden ihm mE Mittel zur Verfügung.

    -- [...] --

  • Ein sehr interessanter und gelungener Neubau wurde in den Suburbs von Philadelphia realisiert: das Joan and John Mullen Center for the Performing Arts.

    Zitat

    Die Formfindung will man als zeitgenössische Interpretation des „Villanova Gothic“ verstanden wissen, der die umgebende Bebauung einschließlich der nahe gelegenen Studierendenwohnheime prägt. Die Fassaden werden im Bereich von Sockelzone, Erkern, Fensterstürzen oder Attikazone durch Kunststeinakzente geschmückt. Turmartige Aufbauten und traditionelle Giebeldächer versprühen für das europäische Auge den Charme eines Ritterguts. In der zinnenartigen Ecklösung der Attikazone findet man – es handelt sich schließlich um eine katholische Einrichtung – dezent, aber doch gut sichtbar ein christliches Kreuz. Im Gegensatz dazu steht der Haupteingang im Norden des Komplexes. In der geschwungenen Kolonnade kann man Gerüchten zufolge bei nebligen Neumondnächten den Geist Robert Venturis wandeln sehen...

    Rittergut mit Charme - Hochschultheater in Pennsylvania von Robert A.M. Stern und Voith & Mactavish

  • Die Jesuitenhochschule in New Orleans baut derzeit eine eigene Universitätskapelle, benannt nach Ignatius von Loyola. Allerdings ist der Innenraum arg protestantisch, da jegliche Ornamentik fehlt..


    Zitat

    Die neue St. Ignatius-Kapelle mit dem darin integrierten Gayle and Tom Benson Jesuit Center, wie das Gebäude auf dem Campus der Loyola University in ganzer Länge heißt, planen Trahan Architects als Zylinder auf einem Kreisgrundriss. Mit dieser geschlossenen Form wollen sie die jesuitische Spiritualität, die von geistlich meditativen Übungen und Naturnähe geprägt ist, architektonisch übersetzen.

    Den Neubau planen die Architekten aus verschiedenfarbigen Betonschichten fertigen zu lassen, deren Schalungen aus lokalen Zypressen die Beschaffenheit des Holzes auf die Fassade übertragen sollen. Ein Oberlicht folgt der Rundung des Baukörpers und erzeugt im Inneren eine transzendente Lichtwirkung. Dank eines vertikalen Einschnitts können die Gläubigen außerdem auf eine alte Eiche blicken. Im Inneren wollen die Architekten einen weichen Naturlehmputz verwenden.

    Betonschalen zum jesuitischen Kreis - Universitätskapelle von Trahan Architects in New Orleans

  • Auf dem Campus der Indiana University in Bloomington wurde ein Entwurf von Mies van der Rohe aus dem Jahr 1952 realisiert.


    Zitat

    Das zweigeschossige Gebäude misst rund 18 mal 42 Meter und wurde aus schlanken weißen Stahlprofilen und raumhohen Glaselementen konstruiert, die das gesamte obere Geschoss transparent umfassen, während im Erdgeschoss graue Kalksteinwände auch geschlossene Räume schaffen. Eingerichtet wurde der Bau mit Möbeln der 1950er Jahre von Florence Knoll und Mies. Er folgt damit konsequent der musealen Logik des Projekts, die sich durchaus mit der neuen Nutzung als Schule für Kunst und Architektur verträgt. Zweifellos scheint jedenfalls, dass sich in dem Mies-Neubau auch ein privater Traum erfüllt hat.

    Nach 70 Jahren endlich fertig - Campusgebäude in Bloomington von Ludwig Mies van der Rohe und Thomas Phifer

  • In jeder Hinsicht gelungen und wunderschön geraten ist die "Radcliff Hall" der Longwood University in Farmville (Virginia). Der Neubau zitiert Palladio sowie Federal Style und fügt sich in das Gefüge ein, als ob es seit Kolonialzeiten dort steht. Explizit betonen die Architekten, dass sie sich einerseits am Baustil der Unigebäude aber auch Stadtbild orientierten, da der Neubau als Scharnier zwischen den beiden fungiert. Man beachte das neu entstandene malerische Ensemble aus Neubau, neuem Obelisk sowie alter Kirche im englischen Landstil garniert mit historischen Laternen. Von A bis Z eine grossartige Leistung.


    Zitat

    The building extends the University’s Jeffersonian Classical tradition, offering a recognizable front door to the campus experience and making a strong visual connection with the character of the historic campus. The building’s scale, massing, and details also respond to the adjacent historic residential fabric. The building’s wings, pitched slate roof and chimneys evoke a residential quality and a welcoming first impression, while the main “house” draws upon Palladian-Jeffersonian inspired civic proportions which relate to the scale of the historic campus.

    Radcliff Hall, Farmville (Virginia)