Frankfurt am Main (Allgemeines)

  • In der Kaiserstraße 66 wird ein Wohn- und Geschäftshaus im historisierenden Stil umgestaltet, auf der Webseite links neben dem Text zu sehen:

    CAIROS

    Eine Rekonstruktion der Vorkriegsfassade wäre zwar noch besser gewesen, aber dieses Beispiel zeigt, dass man dabei ist diese Prachtstraße auch optisch weiter aufzuwerten.

    In dubio pro reko

    Der größte Feind der Ideologie ist die Realität

  • Der sozialdemokratische Oberbürgermeister Frankfurts hat sich nun klar gegen eine Rekonstruktion des historischen Paulskirchen-Raums positioniert. Das war nicht anders zu erwarten gewesen.

    Frankfurt: Kein Zurück zur alten Paulskirche

    Frankfurt: Kein Zurück zur alten Paulskirche | Innenstadt

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    Stadt sucht neue Ideen

    Verhandlungen gescheitert: Kein Hotel am Oberforsthaus

    Frankfurt Hessen: Kein Hotel am Oberforsthaus | Frankfurt

    Der heutige Zustand ist ein Skandal: https://images.app.goo.gl/usid3df7veebt7pj6

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    Stillstand bei der Umgestaltung der Hauptwache. Ein Beispiel, wie kompliziert mittlerweile Planungen in diesem hochtechnisierten Land geworden sind, das eigentlich schon nicht mehr die Finanzmittel hat, die bestehende Infrastruktur aufrecht zu erhalten.

    Die Verkehrsgesellschaft will erst das Sanierungskonzept der technischen Anlagen angehen, wenn sie weiß, wie die Politik das Areal städtebaulich verändern will. Die Politik will erst die städtebauliche Veränderung angehen, wenn die VGF das Sanierungkonzept für die Technik vorstellt. Somit macht keiner etwas. Dazwischen wartet ein Verkehrsdezernent (Jahrgang 1952) letztlich nur noch darauf, sorgenfrei in seinen Ruhestand gleiten zu können.

    Frankfurter Hauptwache : Zeitreise unter der Erde

    Frankfurter Hauptwache: Sanierung nicht in Sicht

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    Leipziger Straße 68.

    In Bockenheim wird ein heruntergekommenes Gebäude aus der Klassizismus-Ära abgerissen.

    Das Erbe der „Gaumer-Immobilien“

    „Gaumer-Immobilie“ sorgt für Ärger in Bockenheim

  • Leipziger Straße 68.

    In Bockenheim wird ein heruntergekommenes Gebäude aus der Klassizismus-Ära abgerissen.

    Das Erbe der „Gaumer-Immobilien“

    „Gaumer-Immobilie“ sorgt für Ärger in Bockenheim

    dazu:

    Leipziger Straße 68

    Eines der ältesten Häuser in Bockenheim wird abgerissen – Kritik an der Stadt

    Jahrelang ließen die Eigentümer das 1828 erbaute Gebäude in der Leipziger Straße 68 verkommen, jetzt wird es abgerissen. Dass es so weit kam, ärgert viele im Stadtteil.

    [...]

  • Noch ein Artikel zum Goetheturm aus der FAZ:

    Finanzierung für Wiederaufbau des Frankfurter Goetheturms steht


    Dann der von "Agon" im APH gepostete Artikel zur Paulskirche:
    Diskussion über Zukunft der Paulskirche beginnt mit Debakel

    interessant finde ich ja diese Aussage:

    Zitat von FAZ.net

    Und er [OB Feldmann, Anm.] sagte voraus, dass es einen Kompromiss geben werde zwischen den Anhängern eines Erhalts der Paulskirche in ihrer heutigen schlichten Gestalt und den Befürwortern einer Rekonstruktion.

    Bis jetzt hat er ja jegliche Rekonstruktion kategorische abgelehnt, oder? Da wäre man bei der Paulskirche schon einen Schritt weiter...

    Und noch ein Artikel zur Oper/Schauspiel:

    Frankfurter Bühnen:

    Früher war mehr Prestige

    Eine Diskussion beschäftigt sich mit einem möglichen Comeback des Schauspielhauses von 1902. Aus den Fehlern bei der Kölner Sanierung könne Frankfurt dabei nur lernen. Auch die Funktion des Hauses für die Stadt und ihre Bevölkerung hat Priorität.

    Als Marc Jordi vor einigen Jahren das erste Mal nach Frankfurt kam, lief er an der Theater-Doppelanlage am Willy-Brandt-Platz einfach so vorbei. „Mir war gar nicht aufgefallen, um was für ein Gebäude es sich da handelt“, erinnert sich der renommierte Schweizer Architekt und Bildhauer, der in Berlin lebt. Bei seinem jetzigen Besuch hat er sich den Bau aus dem Jahr 1963 noch einmal genauer angeschaut. Die Stilkritik fällt zusammengefasst folgendermaßen aus: „Ein merkwürdiger Bau, gestalterisch unerträglich, die Übergänge zur Umgebung funktionieren überhaupt nicht. Dieses Gebäude kann nicht das sein, was es sein soll.“

    [...]

    mit schöner Visualisierung!

  • Einen bedauerlichen Abriss wird es in Eschersheim geben. Dort soll die gründerzeitliche Traditionsgaststätte "Drosselbart" samt Biergarten abgerissen werden und üblicher 08/15-Rendite-Bebauung weichen.

    Die Schattenseiten der Niedrigzinspolitik und des daraus entstehenden Immobilienbooms.

    Frankfurter Traditionslokal : Ein Kompromiss für den Umbau vom „Drosselbart“

    Frankfurter Traditionslokal Drosselbart: Kompromiss im Umbau

    ...und eine weitere schlechte Nachricht, die mit der Bauwut zu tun hat...

    Plan für antike Siedlung : Wohnungen statt Römerpark in Frankfurt

    Neue Wohnungen auf Areal „Römerpark“ in Frankfurt geplant

  • Eine kleine Meldung. Die Bürger Für Frankfurt (BFF) im Ortsbeirat Fechenheim haben sich für die Aufwertung des ehemaligen "Mainkur"-Wachgebäudes an der östlichen Stadtgrenze eingesetzt. Die Adresse lautet Hanauer Landstraße 563. Ein entsprechender Antrag wurde im Ortsbeirat angenommen.

    Das Gebäude liegt auf einer Verkehrsinsel und soll auf dieser statt mit Stangen und Werbeplakaten zukünftig mit begrünten Hochbeeten besser eingefasst werden. Außerdem soll das Gebäude denkmalpflegerisch aufgewertet werden, das heißt, vor allem seine Fensterläden wieder erhalten. Hierzu sollen zuerst die Kosten geprüft werden.

    Das barocke Gebäude aus dem 18. Jahrhundert befindet sich in keinem sehr guten Zustand und dient primär als Unterkünft für Monteure oder sonstige wohnungslose Gruppen. Einst fungierte es als Zollstation zwischen Frankfurt und der Landgrafschaft Hessen-Kassel. Im Zuge der Juli-Revolution 1830 kam es dort zu den "Hanauer Krawallen", bei denen das Haus aus Protest gegen hohe Zölle gestürmt und verwüstet wurde.

    Hier sieht man es noch im Zustand vor ca. 15 Jahren, noch mit Fensterläden:

    Mainkur – Wikipedia

    Hier der aktuelle Zustand (gelbes Haus):

    https://images.app.goo.gl/emkepns6o2cw4rtn9

    Hier die Anträge der BFF:


    of_595-11_2019.pdf

    of_596-11_2019.pdf

  • Die FAZ vom 12.10.2019 berichtete in ihrer Printausgabe über die oberirdische Haltestelle Glauburgstraße der U5. Diese wurde 2016 von Just/Burgeff Architekten gestaltet. Leider handelt es sich eher um eine futuristische Skulptur, aber keine praktikable Überdachung. Das heißt, so die FAZ, dass die Fahrgäste dort mit Regenschirm stehen oder sich in hinterste Ecken kauern, da es auf den Warteplatz regnet, selbst bei Windstille.

    „Prinzipiell ist zu sagen, dass keine Wartehalle gegen jedes Wetter immer Schutz bieten kann“, antwortete die Verkehrsgesellschaft möglichst unkonret auf Anfrage der Zeitung. Es lägen keine Beschwerden von Kunden vor. Umbauten könnten auch nicht vorgenommen werden, da das Werk aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangen sei.

    Die Haltestelle:

    Das sind Frankfurts schrägste Haltestellen | Frankfurt

    U-Bahn-Haltestelle Glauburgstraße in Frankfurt am Main | Licht | Verkehr | Baunetz_Wissen

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    Und noch ein modernistischer "Hingucker"...

    „Flare of Frankfurt“: Preis löst Kritik aus

    „Flare of Frankfurt“ ausgezeichnet – Preis löst heftige Kritik aus | Frankfurt


    Hauptsache schrill und futuristisch, dann wird´s schon was mit dem Architekturpreis.

  • „Prinzipiell ist zu sagen, dass keine Wartehalle gegen jedes Wetter immer Schutz bieten kann“, antwortete die Verkehrsgesellschaft möglichst unkonret auf Anfrage der Zeitung.

    Immerhin gibt es überhaupt so etwas wie eine Unterstellmöglichkeit, der sogenannte "Zentrale Omnibusbahnhof Dresden" bestand letztes Jahr aus einigen improvisierten Haltestellenschildern hinter dem Hauptbahnhof ohne jegliche Infrastruktur, da steht man dann mit 50 anderen Leuten auf dem Gehsteig, ohne jegliche Infos oder gar Wetterschutz.

    sou perfeito porque / igualzinho a você / eu não presto

  • The show must go on. Heute bereits wird über Stau, Feinstaub, Parkplatzprobleme, mangelnde Infrastruktur (Kindergärten, Schulen) usw. geklagt. Und da sollen weitere Hochhäuser in die Innenstadt, die weitere Menschen dort aufeinander ballen. Vermutlich werden die Bewohner, Pendler und Hotelgäste alle nur mit dem Fahrrad oder E-Roller fahren. Und Kinder haben sie keine. Bei den Preisen können sie sich die ohnehin nicht leisten.


    Ostbahnhof

    EZB soll Wolkenkratzer-Nachbarn bekommen – Skyline wächst

    Frankfurt Ostbahnhof: EZB soll Wolkenkratzer-Nachbarn bekommen | Frankfurt

  • Schon vor Jahren habe ich im APH-Forum eine Diskussion über die Auswirkungen der wirtschaftlichen Krise auf Architekktur und Stadtplanung anzustoßen versucht. Das kam nicht sonderlich gut an, das Thema wurde ins Nirwana geschoben. Nun hat die Corona-Pandemie die bereits damals absehbare Entwicklung beschleunigt. Ich gebe mal zwei aktuelle Meldungen als kleine Beispielen zum Thema zum Besten. Das Thema wird uns aber weiter beschäftigen.

    In der Frankfurter Städelschule finden dieses Jahr keine Architekturkurse statt. Zu wenige Studenten hätten sich gemeldet und das Geld für die privat finanzierte Architekturklasse überwiesen.

    Architekturklasse der Städelschule fällt Corona zum Opfer

    https://www.faz.net/aktuell/rhein-…r-16990972.html

    Der Frankfurter SPD-Chef und Planungsdezernent Mike Josef bringt Einsparvorschläge in die Diskussion. Dabei fällt ihm ein, die seit vielen Jahren diskutierte Deckelung des U-Bahn-Loches auf der Frankfurter Hauptwache, eine Stadtreparatur von Priorität, zu streichen. Zitat Josef: "Auch den Deckel über der Hauptwache halte ich jetzt nicht für notwendig. Einen schönen Platz kann man dort auch auf andere Weise herstellen."

    Interview

    Sparen in Corona-Zeiten - Mike Josef: „Der Deckel über der Hauptwache ist jetzt nicht notwendig“

    https://www.fr.de/frankfurt/fran…g-90062543.html

  • Die Frankfurter Neue Presse berichtete in ihrer Printausgabe (nicht online) vom 24.11.2020, dass Jürgen Aha mit einigen Mitstreitern einen Verein "Rothschild-Palais im Grüneburgpark" gegründet hat, der die Rekonstruktion des Gebäudes fördern soll. Das Gebäude wurde 1944 zerstört und in den 1950er Jahren restlos beseitigt. Der Wiederaufbau soll 7 bis 10 Millionen Euro kosten, wofür es schon solvente private Geldgeber gäbe.

    Informationen zu dem Gebäude:

    http://www.juedisches-frankfurt.de/orte/die-geden…-grueneburgpark

  • Ein launischer Kommentar von Thomas Remlein in der "Frankfurter Neuen Presse" (28.11.2020) zur Initiative bezüglich des Rothschild-Palais.

    Auszüge, da nur in der Printausgabe:

    Zitat

    Sie wollen das alte Frankfurt wiederhaben: Eine Gruppe von Rekonstruktivisten um Jürgen Aha, unterstützt von der kleinen Fraktion der "Bürger für Frankfurt" im Römer. Die BFF will ihren politischen Erfolg beim Wiederaufbau der im Kriege zerstörten Altstadt noch an anderen Orten der Stadt fortsetzen. (...) Aber welchen Stand streben Rekonstruktivisten an? Wer sich ein Frankfurt in der Zeit Karls des Großen wünscht, müsste alle Mainbrücken abreißen, die Furt der Franken, welche der Stadt dereinst den Namen gab, wiederherstellen und könnte dann nicht mehr trockenen Fußes von Hibbdebach nach Dribbdebach,geschweige denn mit dem Auto. Selbstverständlich ließe sich auch das römische Militärlager Nida wieder aufbauen. Leider müssten dann die Römerstadt und die Frankfurter Nordweststadt geschleift werden. (...) Kolossalgemälde der Germania. Geschaffen hat das Gemälde der Frankfurter Maler Philipp Veit (1793-1877) im März 1848. Kritiker sagen, hingeschmiert. Soll nun die Wuchtbrumme mit dem Schwert in der Rechten vomGermanischen Nationalmuseum in Nürnberg wieder nach Frankfurt umziehen, um eine original parlamentarische Erfahrung von 1848 zuvermitteln? (...) Glücklicherweise hat Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) klargestellt, dass die Stadt an der Nachkriegsgestaltung des Architekten Rudolf Schwarz festhält. Die Fraktionen im Römer und die Mitglieder des Magistrats weiß er dabei nahezu einmütig hinter sich. Einzige Ausnahme: die BFF...

  • Launisch im Sinne von schlecht gelaunt, zickig. Launig hingegen meint gut gelaunt, humorvoll.

    Auf jeden Fall wäre Thomas Remlein wenigstens mutig, wenn er den Begriff "Wuchtbrumme" nicht nur bei Veits "Germania" anwenden würde, sondern z.B. mal gegenüber der Werbung für mollige Models bzw. "curvy" Laufstegschönheiten. Eine entsprechende Lobby würde aufgrund mangelnder "politischen Korrektheit" einen Internet-Shitstorm organisieren, und dann würde es mir launige Stimmungen erzeugen, zu sehen, wie Remlein verschwitzt darauf reagiert. So aber wähnt er sich sicher, mal die Sau rauslassen zu dürfen.